Mit der App den Jagdaufseher kontaktieren

  26.02.2016 Aargau, Unfälle, Natur, Oberes Fricktal, Elfingen, Haustiere

Von Layla Hasler

Im Kanton Aargau sind laut der Jagdstatistik im vergangenen Jahr knapp 800 Rehe, 800 Füchse und 350 Dachse angefahren worden. Wer ein Wildtier anfährt, muss den Unfall unverzüglich melden. Eine Verletzung der Meldepflicht ist strafbar. Meist wird in solchen Fällen der Polizeinotruf 117 gewählt. Die Polizei bietet den zuständigen Jagdaufseher auf, der das verletzte Wildtier an der Unfallstelle birgt und dem Autolenker die notwendige Unfallbestätigung für seine Versicherung ausstellt.

Wildtieren langes Leiden ersparen

Um den zuständigen Jagdaufseher selber ausfindig zu machen und diesen direkt anzurufen, gibt es für den Kanton Aargau eine Applikation (App) für das Smartphone. Die App «AG Jagdaufsicht» kann gratis heruntergeladen werden. Martin Wyler, Software-Ingenieur und Jagdaufseher aus Elfingen, hat die App entwickelt und vor einem Jahr zum ersten Mal vorgestellt. Inzwischen wird die App von rund 2600 Personen auf ihrem Android oder iPhone benutzt. Wyler hofft damit, dass Personen, die ein Tier anfahren keine Fahrerflucht begehen, sondern direkt den Jagdaufseher anrufen: «Zweck des Programmes ist, dem kranken oder verletzten Wildtier lange Minuten des Leidens zu ersparen.»

Standort und Kontakt des Jagdaufsehers ermitteln

Die App funktioniert so: Wenn man den Ortungsdienst (GPS) auf seinem Handy einschaltet und die App «AG Jagdaufsicht» öffnet, wird der Standort ermittelt und schliesslich erscheint der Name des Reviers und der Name des zuständigen Jagdaufsehers. Dieser kann durch berühren des Telefonsymbols angerufen werden. Ein weiterer Vorteil sei die genaue Positionsangabe bei einem Wildunfall: «Häufig kommt es vor, dass der Automobilist auf die Nachfrage der Polizei oder des Jagdaufsehers, seine genaue Position nicht weiss oder sie in der Aufregung nicht erläutern kann», sagt Wyler.

600 Stunden für App aufgewendet

Eine Statistik führt Wyler nicht, er erhalte aber fast täglich positive Rückmeldungen von Benutzern der App. Auch die Zusammenarbeit mit der Sektion Jagd und Fischerei des Kantons funktioniere sehr gut, welche Wyler Datenänderungen laufend mitteilt. Bedenken bezüglich Datenschutz räumt Wyler aus: «In meinem App werden alles öffentliche Daten verwendet.» Der Elfinger hat die App in seiner Freizeit entwickelt und bisher rund 600 Stunden dafür aufgewendet. «Es macht mir Spass und ich entwickle die App laufend weiter.»


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