Denken in anderen Dimensionen

  28.01.2016 Eröffnungen, Kommende Events, Laufenburg, Kunst, Oberes Fricktal

Von Layla Hasler

Es ist ein Spiel zwischen Sichtbarem und dem Vorstellbaren: In der neuen Ausstellung im Rehmann-Museum zeigen die Künstler ihre Modelle, Skizzen und Pläne. «Sie stellen dem Betrachter eine Bühne hin, damit er sich selber auf das Kunstwerk einlassen und eine Geschichte erfinden kann», sagt Kuratorin Cornelia Ackermann. Bei einem Presserundgang am Dienstag führte sie durch die neue Ausstellung «Sichtbares und Imaginäres», die am kommenden Samstag eröffnet wird.

Eine grosse Anzahl verschiedener Modelle aus Draht, Styropor, Gips etc. von Erwin Rehmann sind auf einem Tisch ausgelegt. Darunter sind Entwürfe, die als ausgeführte Werke im Skulpturengarten oder im Museum zu sehen sind. Oder die Vorlagen für Auftragsarbeiten, die Rehmann realisierte. Andere Ideenskizzen kamen nie zur Ausführung. Die Skizzen widerspiegeln auch die Gedankenwelt des 94-Jährigen, wie beispielsweise die Zeichnung des «musée imaginaire», seine Vision von einem Museum.

Neben den Ausstellungsstücken von Rehmann sind auch diejenigen von vier weiteren Künstlern zu sehen. Andreas Hofer unterrichtet in Winterthur Architekturstudenten. Dort sammelte er die Restkartonbögen, aus welchen die Studenten die Elemente für ihre Modelle herausgeschnitten hatten. Im Rehmann-Museum ordnet er diese in einer Art Hängeregister an, was schliesslich aussieht wie ein Archiv. Mit dem Spiel mit Licht entsteht ein Schattenwurf an der Wand, der eine imaginäre Welt erzeugt.

In die Röhre gucken

Witzig sind die Werke von der Zürcherin Judit Villiger. Sie hat alte Röhrenfernseher ausgebaut und benutzt sie als Bühne für ihre Kleinkunstwerke. In einer anderen Arbeit lässt sie sich von Jules Vernes Buch «Reise zum Mittelpunkt der Erde» inspirieren: Sieht man durch ihre Schaukästen auf die Styropor-Landschaften hinunter, hat man das Gefühl, durch die Erde zu gehen.

René Odermatt aus Küsnacht am Rigi präsentiert das Modell zu einem Freiluftmuseum. Die Idee geht auf einen Atelieraufenthalt in Paris zurück. Auf engstem Raum hat er seine Beobachtungen von den Menschen und Skulpturen an den Ufern der Seine festgehalten. Dafür hat der in Brienz ausgebildete Holzbildhauer Holzreste aufeinander geleimt.

Ein Auslaufmodell

Nicht nur Kunst sondern auch ein politisches Statement stellt das Werk «Auslaufmodell» des Kaisters Daniel Waldner dar. Zu sehen ist eine Kernkraftwerkanlage in einem Sandkasten, wobei der Sand aus dem alten Holzrahmen, der ihn umgibt, herausfliesst. Einerseits erinnert das Werk an die Kindheit mit dem Spielen im Sandkasten, andererseits zeigt es auch die Vergänglichkeit auf und weist auf das Gefahrenpotential von AKW, nämlich, dass die Entsorgung des Abfalls noch nicht gelöst ist, hin.

Die Vernissage der Ausstellung «Sichtbares und Imaginäres: Modelle, Zeichnung und Objekte» findet am Samstag, 30. Januar, um 18 Uhr, im Rehmann-Museum in Laufenburg statt. Die Ausstellung dauert bis am 22. Mai.


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