Wie Reformierte auf sinkende Mitgliederzahlen reagieren wollen
Ein erster Entscheid ist gefallen: Die Kirchgemeinde Wegenstettertal und die Kirchgemeinde Möhlin wollen eine vertiefte Zusammenarbeit prüfen. Gar eine Fusion ist möglich.
Ronny Wittenwiler
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Wie Reformierte auf sinkende Mitgliederzahlen reagieren wollen
Ein erster Entscheid ist gefallen: Die Kirchgemeinde Wegenstettertal und die Kirchgemeinde Möhlin wollen eine vertiefte Zusammenarbeit prüfen. Gar eine Fusion ist möglich.
Ronny Wittenwiler
Das Bekenntnis ist den Zeichen der Zeit geschuldet: Wie andere Kirchen auch zwingen schwindende Mitgliederzahlen, sinkende Einnahmen sowie eine schwierige Suche nach Ehrenamtlichen die Reformierten zum Handeln. Kürzlich vorgemacht haben es die Christkatholischen im Fricktal. Im Februar beschlossen die fünf einzelnen Kirchgemeinden ihr Zusammengehen per 1. Januar 2026 als «Christkatholische Kirche im Fricktal».
Ganz so weit, und ganz so umfassend, ist der Prozess bei den Reformierten nicht. Doch sprach sich die reformierte Kirchgemeinde im Wegenstettertal nun deutlich dafür aus, weitere Abklärungen in Richtung einer möglichen Fusion mit der reformierten Kirche Möhlin vorzunehmen. Nur wenige Tage später, vergangenen Dienstag, zog Möhlin nach, die Versammlung erteilte der Kirchenpflege ebenso den Auftrag, «über eine verbindliche Kooperation bis hin zu einem möglichen Zusammenschluss mit der Kirchenpflege Wegenstettertal zu verhandeln.»
Unterstützung durch Landeskirche
Ein nun bewilligter Projektkredit in Höhe von 10 000 Franken – getragen zu einem Drittel aus dem Wegenstettertal und zwei Dritteln aus Möhlin – soll Erkenntnisgewinne bringen. Entstehende Mehrkosten könnten zudem durch einen Fonds der Landeskirche gedeckt werden. Ein solcher Fonds würde Zusammenschlüsse gezielt unterstützen. Wie ernst die Lage der Kirchgemeinden ist, lässt sich sinnigerweise vielleicht gerade am bescheidenen Aufmarsch ablesen, wenn über durchaus wichtige Fragen wie diese diskutiert wird. «Die Versammlung unterstützte den Antrag auf weitere Abklärungen mit klarer Mehrheit», heisst es aus dem Wegenstettertal. Will heissen: 18 Stimmberechtigte stimmten zu, eine Person lehnte ihn ab.