Zweimal einen Gang zurückschalten?
11.11.2025 Herznach-UekenGegen 150 Personen fanden sich am Donnerstag zum Infoabend im Gemeindesaal in Herznach ein. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Traktanden der bevorstehenden «Gmeind» die Menschen in Herznach-Ueken bewegen.
Simone Rufli
Viel zu reden gab Traktandum ...
Gegen 150 Personen fanden sich am Donnerstag zum Infoabend im Gemeindesaal in Herznach ein. Ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Traktanden der bevorstehenden «Gmeind» die Menschen in Herznach-Ueken bewegen.
Simone Rufli
Viel zu reden gab Traktandum 6, der Projektierungskredit für die Sanierung und Erweiterung des anno 1981 erstellten Gemeindehauses inklusive Gemeindesaal. Gemäss Gerhard Zumsteg, Liegenschaftsverantwortlicher im Gemeinderat, entsprechen die Räumlichkeiten weder den heutigen Ansprüchen beim Brandschutz, noch wurden sie für elf Angestellte gebaut; «1981 arbeiteten maximal fünf Personen in den Räumen. Entsprechend eng und unpraktisch ist die heutige Arbeitsplatzsituation für alle Beteiligten und zusätzliche feste Arbeitsplätze sind gar nicht mehr möglich», so Zumsteg. Überaus unpraktisch sei auch, dass neben dem Sitzungszimmer des Gemeinderats nur ein kleiner Besprechungsraum für höchstens drei Personen zur Verfügung stehe. «Auch ein Aufenthaltsraum für die Mitarbeitenden fehlt, die Pausen müssen im Sitzungszimmer des Gemeinderats verbracht werden.» Mit ironischem Unterton stellte Zumsteg fest: «Wunderbar der Geruch, wenn man nach dem Mittag eine Besprechung dort hat. Aber so wissen wir wenigstens, dass unser Personal sich regelmässig verpf legt und bei Kräften bleibt.»
Aus Sicht der Kundschaft wichtiger: Die Schalterhalle biete keine Möglichkeit für Diskretion, geschweige denn für die Sicherheit der Angestellten. Im Archiv gebe es gerade noch genug Platz für die mit der Fusion von Herznach und Ueken zusammengeführten Aktenbestände und aus der Bevölkerung würden Stimmen laut, wonach der Gemeindesaal für gewisse Anlässe zu klein sei. Im Weiteren kämen bei Kanzlei und Gemeindesaal zunehmend technische Mängel in den Bereichen Strom, Licht, sanitärische Anlagen sowie grundsätzlich bei der Isolation dazu.
Gemeinderat für Anbauvariante
Aus all diesen Gründen habe der Gemeinderat im Sommer 2024 eine Machbarkeitsstudie für eine Sanierung in Auftrag gegeben. Das Ergebnis: Eine Variante mit Neubau für 4,5 Millionen Franken, sowie drei Anbauvarianten. Der Gemeinderat habe sich für die Weiterverfolgung von Variante 3, eine zweigeschossige Anbaute ans bestehende Gebäude, entschieden. Kostenpunkt 4 Millionen Franken. Der Antrag zuhanden der Gemeindeversammlung lautet entsprechend auf Genehmigung des Projektierungskredites für die Sanierung und Erweiterung des Gemeindehauses in Herznach in der Höhe von 340 000 Franken.
Zur Aufforderung, stattdessen das Gemeindehaus in Ueken einzubeziehen und die Abteilungen zu verteilen, meinte Zumsteg: «Wir haben bereits vor der Fusion entschieden, die beiden Verwaltungen zusammenzulegen, um Vertretungen bei Abwesenheiten und Ausfällen sicherzustellen und den Austausch unter den Abteilungen einfach und für die Kunden praktisch zu gestalten. Die Abteilungen nun wieder aufzuteilen, macht keinen Sinn.»
Der Tenor im Saal: Es wird ein Gesamtkonzept, eine Liegenschaftsstrategie gefordert, die sämtliche Liegenschaften in Herznach und Ueken umfasst. Die Vermutung aufgrund der Diskussion: Der Antrag des Gemeinderats dürfte es am 27. November schwer haben.
Bei einem Ja flächendeckend
Ebenfalls zur Abstimmung kommt am 27. November der Verpflichtungskredit über 90 000 Franken für die f lächendeckende Einführung von Tempo 30. Dies, nachdem eine Umfrage vor anderthalb Jahren ergeben habe, dass knapp 60 Prozent der Befragten grundsätzlich für Tempo 30 im Baugebiet von Herznach-Ueken seien, so Gemeinderat Hansruedi Rubin. «2000 Formulare haben wir damals verschickt, 1000 kamen zurück.» Werde der Kredit am 27. November angenommen, würde Tempo 30 im Baugebiet f lächendeckend eingeführt. Während viele Wortmeldungen zugunsten von mehr Sicherheit und weniger Lärm für die Einführung von Tempo 30 erfolgten, gab es auch vereinzelte Stimmen gegen weitere Reglementierungen und für Eigenverantwortung. Gemeindepräsident Stephan Gemmet bedankte sich für die engagierten Voten und wünschte sich, «alle an der Gemeindeversammlung wiederzusehen».
Gemeindeversammlung (Einwohner und Ortsbürger), Herznach-Ueken,
27. November 2025.

