Das Regionale Steueramt Böztal-Zeihen wird Ende 2025 aufgelöst: Die Gemeinderäte von Böztal und Zeihen wollen das Steuerwesen neu organisieren. Während Böztal in Zukunft ein eigenes Steueramt betreiben wird, hat Zeihen beim Regionalen Steueramt in Frick ...
Das Regionale Steueramt Böztal-Zeihen wird Ende 2025 aufgelöst: Die Gemeinderäte von Böztal und Zeihen wollen das Steuerwesen neu organisieren. Während Böztal in Zukunft ein eigenes Steueramt betreiben wird, hat Zeihen beim Regionalen Steueramt in Frick angeklopft.
Simone Rufli
Die Gemeinden Böztal und Zeihen führen seit 2001 ein gemeinsames Steueramt. Das kleine Amt, welches aktuell mit 260 Stellenprozenten ausgestattet ist, kämpfe immer öfter mit personellen Herausforderungen. Zudem erschwere die Überbrückung von Vakanzen durch den Beizug externer Fachkräfte zunehmend eine kosteng ü nst ige A mtsf ü h r u ng, wandte sich der Gemeinderat von Zeihen im Quartalsblatt vom Dezember 2024 an die Dorfbevölkerung. Die beiden Gemeinderäte seien deshalb übereingekommen, die Zusammenarbeit Ende 2025 zu beenden und sich neu auszurichten. Während Böztal für seine vier Ortsteile (Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen) ein eigenes Steueramt in Hornussen führen wird, bemüht sich Zeihen um eine neue Partnerschaft. Der Alleingang komme für Zeihen nicht in Frage, erklärt Gemeindeschreiber Gianni Profico gegenüber der NFZ. Für eine kleine Gemeinde seien nicht nur die Suche nach geeignetem Personal oder die Regelung von Stellvertretungen bei Ferien, Unfall oder Krankheit schier unlösbare Probleme. «Wir müssten auch die gleichen Anforderungen erfüllen und mit den gleichen EDV-Programmen arbeiten wie die grossen Steuerämter und somit dieselbe Infrastruktur anschaffen und unterhalten.» Inzwischen ist klar, wie die Neuausrichtung im Fall der Gemeinde Zeihen aussehen soll. «Wir sind mit der Gemeinde Frick in Verhandlung.» Zeihens 770 Steuerpf lichtige sollen in Zukunft vom Regionalen Steueramt Frick betreut werden.
Das Regionale Steueramt in Frick beschäftigt derzeit sechs Personen und ist aktuell neben Frick für die Gemeinden Densbüren, Oberhof, Wittnau und Wölflinswil zuständig. Kommt Zeihen im nächsten Jahr hinzu, bedeute das, dass der Personalbestand am Standort Frick um eine Person aufgestockt werden müsse, erklärt Gemeindeschreiber Michael Widmer auf Anfrage der NFZ. Pro 1100 Steuerpflichtige werde von einem Vollzeitpensum ausgegangen. «Das zusätzliche Pensum wird 75% betragen», so Michael Widmer. Auch er sieht Vorteile in einem grösseren Verbund. Gegenüber einem kleinen Steueramt habe ein regionales Steueramt gleich mehrere Vorteile. «Stellvertretungen im Fall von Ferien, Krankheit oder Unfall lassen sich unkompliziert regeln und es besteht die Möglichkeit für Spezialisierung in den Bereichen Grundstückgewinnsteuer, Liegenschaftswesen, Erbschaften, selbständig Erwerbende, Landwirtschaft usw.»
Bevor die Zusammenarbeit mit dem neuen Partner erfolgen kann, muss die Gemeindeversammlung am 13. Juni den bestehenden Vertrag lösen und den neuen Zusammenarbeitsvertrag genehmigen. Die Auf lösung des Regionalen Steueramtes Böztal-Zeihen hat ausserdem zur Folge, dass die Gemeinde Zeihen auf die neue Amtsperiode 2026/29 wieder eine eigenständige Steuerkommission bestellen darf.