Wärmeverbund Laufenburg
04.09.2025 LeserbriefeBei der letzten Laufenburger Gemeindeversammlung hat es pressiert, dass der Kredit für den Wärmeverbund 2 ohne Verzögerung genehmigt werden musste. Jeder Tag Verspätung kostet uns Geld, wurde uns gesagt. Die Kosten sind ja auch das Problem, denn der Grundpreis, der ...
Bei der letzten Laufenburger Gemeindeversammlung hat es pressiert, dass der Kredit für den Wärmeverbund 2 ohne Verzögerung genehmigt werden musste. Jeder Tag Verspätung kostet uns Geld, wurde uns gesagt. Die Kosten sind ja auch das Problem, denn der Grundpreis, der Energiepreis und die Anschlusskosten sind ja bereits festgelegt worden. Mit welchen Daten diese Kosten errechnet worden sind, bleibt aber ein Rätsel.
Ein Wärmeverbund zur Nutzung von Abwärme ist eine ausgezeichnete Sache, sofern den Gegebenheiten des Wärmelieferanten Rechnung getragen wird. Wärmeverbünde, welche die Abwärme von Rechenzen- tren nutzen, sind praktisch nie 80°C-Netze, es sind normalerweise 60°C-Netze. Eine Ausnahme ist Laufenburg. Warum? Der Wärmeverbund 1 ist ein 80°C-Fernwärmenetz. Aus Kompatibilitätsgründen wurde bestimmt, dass der Wärmeverbund 2 auch ein 80°C-Wärmeverbund sein muss. Dabei sind die beiden gar nicht kompatibel. Sie können gemäss der bekannten Planung nur über einen Wärmeaustauscher verbunden werden. Nach den Vorstellungen der Gemeinde soll der Wärmeverbund 2 im «Endausbau» wesentlich mehr Kunden beliefern als der Wärmeverbund 1. Für die Wirtschaftlichkeit ist somit der Wärmeverbund 2 relevant.
Wenn nun der Wärmeverbund 2 zum Beispiel ein 60°C-Wärmeverbund wäre, dann ist nur der Anteil des Wärmeverbunds 1 auf 80°C zu erhöhen. Das reduziert den jährlichen Energieaufwand und die Verluste im Wärmeverbund 2 werden zudem reduziert (tiefere Temperatur).
Die Geschichte des Wärmeverbunds ist reich an Pannen. Die letzte ist die Notheizzentrale, die aufgestellt werden muss, damit die Kunden zur versprochenen Zeit Wärme beziehen können. Der Stadtrat ist offenbar daran, den Temperatur-Entscheid zu überdenken. Es ist zu hoffen, dass der Entscheid im Sinne der Sache erfolgen wird, sodass die Kosten für die Gemeinde und auch die Wärmebezüger nicht ins Unerträgliche steigen. Der Energieverbund soll ja ein Gemeindewerk werden, das in Zukunft selbsttragend sein soll. – Wenn nicht, dann sind wir Steuerzahler gefragt.
ADOLF DANIEL, LAUFENBURG