Bisher hat sich Wittnau mit Provisorien beholfen, jetzt soll eine Bedarfsanalyse zeigen, wo Räume geschaffen und wie sie finanziert werden können. Im Herbst will der Gemeinderat der Gemeindeversammlung eine grobe Kostenschätzung präsentieren.
Simone Rufli
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Bisher hat sich Wittnau mit Provisorien beholfen, jetzt soll eine Bedarfsanalyse zeigen, wo Räume geschaffen und wie sie finanziert werden können. Im Herbst will der Gemeinderat der Gemeindeversammlung eine grobe Kostenschätzung präsentieren.
Simone Rufli
«Angefangen hat es damit, dass wir einzelne Gebäude energetisch sanieren wollten», erklärt Niklaus Beck. «Dann», so der Vizeamman von Wittnau, «haben wir aber schnell festgestellt, dass es mehr Sinn macht, das Raumkonzept grundlegend zu überprüfen.» Der zur Verfügung stehende Schulraum genüge den Anforderungen der integrativen Schule mitsamt den heutigen Lernformen nicht mehr. «Es fehlen Gruppenräume, so dass der Unterricht heute zum Teil in den Gängen stattfindet.» Weil in den letzten Jahren auch mehrere grössere Wohneinheiten im Dorf gebaut und bewohnt wurden, hat sich auch die Bevölkerungszahl erhöht. Heute leben rund 1400 Personen in Wittnau. Darunter Kinder, die das Problem mit dem fehlenden Schulraum zusätzlich verstärkten. Prognosen in Bezug auf Schulkinder zu machen, sei schwierig, so Niklaus Beck. «Aber wir haben vereinzelte Ausreisser-Jahrgänge wie zum Beispiel den Corona-Peak.»
Nicht nur Schulhaus und Kindergarten werden in die Planung einbezogen, auch das Gemeindehaus wird unter die Lupe genommen. «Und schliesslich hoffen wir ja auch, in einer nicht allzu fernen Zukunft, die Turnhalle erneuern zu können.» Neben dem Turnverein hat Wittnau 24 weitere Vereine und alle benötigen Raum. Allen Bedürfnissen zum Trotz, der Vizeammann ist vorsichtig in Bezug auf Zeitplan und Möglichkeiten. «Wittnau ist finanziell nicht auf Rosen gebettet und hat auch noch andere Projekte im Finanzplan.»
Kredit im Herbst 2024 genehmigt
Möglich wird die Auslegeordnung zum jetzigen Zeitpunkt, weil die Gemeindeversammlung am 28. November 2024 dem Verpflichtungskredit «Schulraumplanung» in der Höhe von 111 000 Franken zugestimmt hat. Seither ist es zügig weitergegangen: Nach Ablauf der Referendumsfrist, Anfang Januar, hat der Gemeinderat die Firma Lenzin Partner Architekten AG mit der Bedürfnisabklärung beauftragt und beschlossen, eine Arbeitsgruppe für die Schulraumplanung einzusetzen. Am 20. Januar 2025 wurden dann Christine Stolz als Vertreterin der Schule, Mike Aeschbacher, Mitglied der IG Turnhalle, Luisa Walde von der Finanzkommission und Urs Nadler, Hauswart Gemeindeverwaltung in die Arbeitsgruppe gewählt, während der Gemeinderat in der Arbeitsgruppe mit Oliver Hassler (Ressort Schule) und Vizeammann Niklaus Beck (Ressort öffentliche Bauten, Vorsitz) vertreten ist. Am Dienstag dieser Woche schliesslich hat sich die Arbeitsgruppe zur ersten Sitzung zusammengefunden.
An der Arbeitsgruppe ist es nun, im Austausch mit den verschiedenen Anspruchsgruppen die Bedürfnisse abzuklären, Pläne zu digitalisieren, Vorschläge zuhanden des Gemeinderats zu erarbeiten und ein umfassendes Raumkonzept zu erstellen. «Ein Raumkonzept, das neben dem Schulhaus den Kindergarten, die Turnhalle und das Gemeindehaus einschliesst», so Niklaus Beck. Nicht zu vergessen die energetisch notwendigen Sanierungsmassnahmen, die den Stein erst richtig ins Rollen brachten.