Keine Zeitung, keine Nachrichten, in denen nicht über die bösen Baby Boomer hergefallen wird: Schuld an den Umweltschäden, der Ungerechtigkeit in der Welt, der Missachtung von Jungen und kein Ende weiterer Anschuldigungen.
Recherchiert ihr Jungen nicht, was die ...
Keine Zeitung, keine Nachrichten, in denen nicht über die bösen Baby Boomer hergefallen wird: Schuld an den Umweltschäden, der Ungerechtigkeit in der Welt, der Missachtung von Jungen und kein Ende weiterer Anschuldigungen.
Recherchiert ihr Jungen nicht, was die gehassten Baby Boomer engagiert in ihrer Sturm- und Drangzeit auf die Beine gestellt haben? Demos gegen autoritäre Lehrer und Profs, Pershing-Stationierung, Startbahn West, Atomenergie und Polizeigewalt. Dafür Einforderung der Gleichberechtigung, Gründung von WGs und autonomen Lebensformen.
Jetzt ist die Androhung von «Strafmassnahmen» angesagt: kein Wahlrecht mehr ab 70. Ich bin voll dafür! Wenn aber ein Recht genommen wird, weil zwischen 0 und 18 Jahren nicht gewählt werden darf, dann muss auf dem Fusse auch der Wegfall einer Pflicht für die Ü-70 folgen: nämlich die Steuerpflicht. Gleichbehandlung mit den Nicht-Steuerzahlenden U-18 wird von uns Alten gefordert. Bei einer Durchschnitts-Lebenserwartung der Frauen von 86 Jahren und der Männer von 82,5 Jahren würde das sogar eine kürzere Steuerbefreiung als die der U-18 bedeuten. (Satire aus)
Zu den angeblich ungerechten Wahlergebnissen wegen den Alten: Ende 2024 gab es rund 5,4 Millionen stimm- und wahlberechtigte Schweizer und Schweizerinnen. Die 18- bis 64-Jährigen machen davon 71 Prozent und die Älteren nur 29 Prozent aus. Wärt ihr Jungen nicht so wahlfaul, könntet ihr mühelos euch genehme Wahlergebnisse erzielen. Macht also nicht schon wieder den Alten Vorwürfe, dass sie die Wahl in ihrem Sinne entscheiden und euch angeblich die Zukunft verbauen.
Ihr Jungen, schaut euch einmal den Film von Ralf Westhoff «Wir sind die Neuen» an, statt unreflektiert gegen uns Baby Boomer zu wettern. Der beidseitige Austausch wäre sehr nützlich. Müsst ihr euch erst, wie wir die Köpfe einrennen, wenn wir unangenehme Erfahrungen aus unserem Rebellen-Leben als Hilfestellung für die speditive Umsetzung eurer Vorhaben mitteilen könnten?
BARBARA MARTENS, RHEINFELDEN