In Elfingen öffnete am Mittwoch eine Kita namens Wirkstadt
Ursprünglich ein Schulhaus, später genutzt von Gemeindebehörden und zuletzt ein Firmensitz, beherbergt das markante Haus an der Dorfstrasse 4 im Böztaler Ortsteil Elfingen seit Mittwoch wieder Kinder ...
In Elfingen öffnete am Mittwoch eine Kita namens Wirkstadt
Ursprünglich ein Schulhaus, später genutzt von Gemeindebehörden und zuletzt ein Firmensitz, beherbergt das markante Haus an der Dorfstrasse 4 im Böztaler Ortsteil Elfingen seit Mittwoch wieder Kinder – diesmal allerdings im Vorschulalter.
Simone Rufli
«Jenseits von richtig und falsch liegt ein Ort. Dort treffen wir uns.» So steht es geschrieben auf der Webseite der neuen Kindertagesstätte «Kita Wirkstadt». Und so wollen es Manuela Sennhauser, Miriam Erdin und Julia Armbruster auch leben. Familiär, natürlich, achtsam auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder ausgerichtet, so soll sich die Kita entwickeln. Auch etwas anders als vergleichbare Institutionen, was den Betreuungsschlüssel betrifft. Mit anderen Worten: Auf eine Betreuende kommen in Elfingen weniger Kinder als anderswo. Anders auch deshalb, weil – vorausgesetzt, das Kind fühlt sich wohl dabei – ein Kind nicht für zwei volle Tage angemeldet werden muss, sondern ein Besuch der Kita auch nur an einem Tag oder an zwei halben Tagen pro Woche möglich ist.
Einrichtung aus Spenden
Jetzt ist also der Anfang gemacht. Am Mittwoch feierte die Kita im kleinen Kreis Eröffnung. Ausgestattet – «dank grosszügigen Spenden, für die wir herzlich danken» – mit allem, was für den Betrieb einer Kindertagesstätte nötig ist und in einem Gebäude, das als ehemaliges Schulhaus bestens auf die Bedürfnisse von Kindern ausgerichtet ist. Das sah auch der Gemeinderat von Böztal so.
Der Gemeinderat habe von Anfang an Interesse an ihren Plänen gezeigt und sie früh schon zu einer Präsentation empfangen; eine Geste, die die Kita-Betreiberinnen geschätzt haben. «Der Bedarf an Betreuungsplätzen in der Region ist gegeben», sind die drei sicher. Zu diesem Ergebnis gelangte auch eine kürzlich durchgeführte Umfrage in der Fusionsgemeinde. Bis zum 2. August gab es zwischen Frick und Brugg keine Kita.
Die Gemeinde Böztal unterstützt die Kita zwar nicht direkt, aber über einkommensabhängige Subventionierung der in Böztal wohnhaften Eltern.
Definitiv in der Wirkstadt Kita angemeldet sind zurzeit sechs Kinder. Zwei Kinder befinden sich seit Mittwoch in der stundenweisen Eingewöhnungsphase. «Weitere Kinder sind jederzeit herzlich willkommen. Wir achten aber darauf, dass die Eingewöhnung gestaffelt erfolgt», betont Manuela Sennhauser. Sie teilt sich die Betreuung und Krippenleitung mit Miriam Erdin. Beide Frauen sind ausgebildete Kleinkinder-Erzieherinnen. Da die Kita jeweils von 7 Uhr morgens bis abends um 18 Uhr geöffnet ist und sich zwei ausgebildete Fachpersonen um die pro Tag maximal zehn Kinder kümmern, suchen die beiden eine weitere Fachkraft zur Unterstützung.
Eigener Trägerverein
Trotz unverkennbarer Übereinstimmung mit den Werten der Privatschule Wirkstadt, die keine fünf Gehminuten entfernt zu finden ist, ist die Wirkstadt Kita eine von der Schule unabhängige Einrichtung. Eng begleitet werden die Betreuerinnen der Kita vom Trägerverein «Wirkstadt Betreuungsangebote». Angebote deshalb, so Co-Vereinspräsidentin Julia Armbruster, «weil wir auch noch eine Spielgruppe haben und das Angebot nach und nach ausbauen möchten.» Ein Treff für alle, ein Mittagstisch für die ganze Dorfbevölkerung, «am liebsten generationenübergreifend und vielleicht sogar mit Seniorinnen, die kochen» – die Frauen kommen ins Schwärmen.
Schnell müsse der Ausbau aber nicht erfolgen, «lieber sanft wachsen», sagen sie und betonen ihre Werte: «Wir werden uns viel in der Natur auf halten, geerdet sein und versuchen, der heutigen Schnelllebigkeit entgegenzuwirken.»