Der Helliker Marcus Hasler möchte die Wendelinskapelle auch für die Nachwelt erhalten. So hat er sie vor rund fünf Jahren gekauft und sich in den letzten Monaten intensiv um die Umgebungsarbeiten gekümmert. Er würde sich freuen, wenn der schöne Ort künftig ...
Der Helliker Marcus Hasler möchte die Wendelinskapelle auch für die Nachwelt erhalten. So hat er sie vor rund fünf Jahren gekauft und sich in den letzten Monaten intensiv um die Umgebungsarbeiten gekümmert. Er würde sich freuen, wenn der schöne Ort künftig wieder vermehrt genutzt würde.
Janine Tschopp
Die Kapelle, welche direkt neben seinem Wohnhaus steht, liegt Marcus Hasler am Herzen. So wurden beispielsweise auch seine beiden Enkelkinder darin getauft. Um die Umgebungsarbeiten hat sich lange sein Vater gekümmert. Altershalber konnte er das dann nicht mehr tun. «Irgendwann schaute niemand mehr so richtig zur Kapelle. Mir war aber wichtig, dass dieser spezielle Ort erhalten bleibt», sagt Marcus Hasler. Er wandte sich an die Kirchenpflege der römisch-katholischen Kirche Wegenstetten-Hellikon. Dort erhielt er das Angebot, die Kapelle zu kaufen. So ist er seit rund fünf Jahren Besitzer des kleinen Gotteshauses. Die Innenausstattung wie der Altar, die Statuen und die Bänke bleiben nach wie vor im Besitz der römisch-katholischen Kirchgemeinde Wegenstetten-Hellikon. Zudem untersteht die Wendelinskapelle auch in Zukunft dem kantonalen Denkmalschutz.
Viele Stunden Fronarbeit
Nachdem die Baubewilligung für die Umgebungsarbeiten erteilt worden war, legten er und seine Kollegen Sepp Schmid und Achim Mühlemann in den vergangenen Monaten in vielen Stunden Fronarbeit Hand an. «Für das Material haben wir Sponsoren gefunden», erklärt Marcus Hasler. Unter anderem wurde eine Mauer erstellt, eine Treppe gebaut und es wurden Rabatten angepflanzt, Zudem wurde die Kapelle von der Strasse her zugänglich gemacht. Auch hat sich Marcus Hasler um das Elektrische gekümmert. «In letzter Zeit habe ich verschiedene Anfragen für Taufen erhalten», erzählt er. Sein Wunsch ist, dass die kleine Kapelle, in welche er in letzter Zeit viel Herzblut gesteckt hat, in Zukunft wieder etwas belebt wird und dort kleine Feiern abgehalten werden. «Es geht mir ums Erhalten dieses schönen Ortes, auch für die kommenden Generationen.»
Am 20. Oktober, Gedenktag des Heiligen Wendelins, wird Marcus Hasler die Kapelle für alle Interessierten öffnen. Von 9 bis 11 Uhr sowie von 15 bis 18 Uhr.
«Chäppeli»
Die Wendelinskapelle, von den Hellikern «Chäppeli» genannt, muss während der Zeit vom 16. bis Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden sein. Der Volksmund berichtet von einer Rinderpest, der im Dorf alle Tiere mit Ausnahme eines Rindes zum Opfer fielen. Es gehörte einer Familie Meier. Man versprach die Errichtung einer dem Viehpatron Wendelin geweihten Kapelle, sollte das Tier überleben. Die Seuche verschonte das Rind und die Meiers erfüllten ihr Gelübde. Die Kapelle beherbergt mehrere Darstellungen von Heiligen, die für die bäuerliche Bevölkerung wichtige Fürbitter waren. So zeigt der Altaraufsatz den Kapellenpatron Wendelin (Schutzpatron der Hirten und Bauern und des Viehs). Zudem ist ein Bild des Heiligen Fridolins, des Gründers des Klosters Säckingen zu sehen, das bis 1803 die Patronatsrechte über die Kirche Wegenstetten ausübte.
Informationen aus dem Internet von Bernhard Lindner, römisch-katholische Kirche Aargau.