2023 war ein schwieriges Jahr für die Feldschlösschen Getränke AG. Beim abgesetzten Volumen von Bier und anderen Getränken resultierte ein Rückgang um zwei Prozent. Der Umsatz konnte aber um vier Prozent gesteigert werden. Die alkoholfreien Biere legten gar um 10 Prozent ...
2023 war ein schwieriges Jahr für die Feldschlösschen Getränke AG. Beim abgesetzten Volumen von Bier und anderen Getränken resultierte ein Rückgang um zwei Prozent. Der Umsatz konnte aber um vier Prozent gesteigert werden. Die alkoholfreien Biere legten gar um 10 Prozent zu.
Valentin Zumsteg
«Die unsichere Wirtschaftslage beeinflusste die Konsumentenstimmung im vergangenen Jahr negativ, was sich auch beim Bierkonsum bemerkbar machte», sagte Feldschlösschen-CEO Thomas Amstutz gestern anlässlich einer Medienorientierung. Er sprach von einem «garstigen Marktumfeld». Die grösste Brauerei und Getränkehändlerin der Schweiz, welche zur dänischen Carlsberg-Gruppe gehört, verzeichnete 2023 gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang um zwei Prozent beim abgesetzten Volumen von Bier und anderen Getränken.
Grosses Wachstumspotential bei den Alkoholfreien
Besonders betroffen war Feldschlösschen im Detailhandel, dort ging das Biervolumen um fünf Prozent zurück, während in der Gastronomie ein Plus von fünf Prozent resultierte. Die höhere Inflation veranlasst offenbar immer mehr Konsumenten, auf Eigen- und Billigmarken umzusteigen – dies sowohl beim Bier als auch bei Softgetränken und Mineralwasser.
Den Umsatz in Franken konnte Feldschlösschen aber gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent steigern. Dies hängt zum einen mit Preissteigerungen zusammen. Auf der anderen Seite entwickelte sich das Unternehmen zum grössten Spirituosenlieferanten für die Gastronomie. Sehr gut liefen auch die alkoholfreien Biere von Feldschlösschen. Sie weisen gegenüber dem Vorjahr ein Umsatz-Wachstum von über zehn Prozent auf. Im Schweizer Biermarkt liegt der Anteil der Alkoholfreien mittlerweile bei 6,1 Prozent; 2010 waren es erst 2,3 Prozent. Feldschlösschen sieht bei alkoholfreien Bieren und Biermischgetränken weiterhin ein grosses Wachstumspotential, «nicht zuletzt, weil damit neue Konsumenten-Gruppen angesprochen werden können.» Dieses Potential wollen die Rheinfelder Brauer auch in Zukunft nutzen.
Pepsi als künftiger Wachstumspfeiler
«2023 waren wir mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert. Ich bin mit dem Jahresergebnis zufrieden», sagte Thomas Amstutz weiter. Über 40 Jahre lang hat Feldschlösschen in Lizenz Schweppes produziert. Diese Partnerschaft wurde 2023 beendet, was für die Rheinfelder Getränkef irma schwierig gewesen ist. Als Reaktion darauf wurde in Rekordtempo die Eigenmarke «Alpinesse» entwickelt, welche für die Gastronomie eine Reihe von Tonic-Getränken herstellt. Produziert wird «Alpinesse» von der Rhäzünser Mineralquelle, die ebenfalls zu Feldschlösschen gehört. In Rhäzüns wird seit 2022 auch wieder Pepsi abgefüllt. Wie Amstutz ausführte, liegt der Marktanteil des Coca-Cola-Konkurrenten aktuell bei 2,3 Prozent. Angestrebt werden zehn Prozent. «Wir stehen noch am Anfang, sehen Pepsi aber als einen unserer Wachstumspfeiler.»
Trotz der derzeit eher negativen Konsumentenstimmung schaut Amstutz positiv in die Zukunft.