Wasserversorgung hat hohe Priorität
27.06.2023 Sisseln, GemeindeversammlungGemeindeversammlung Sisseln: Weitreichende Investitionen beschlossen
Der Gemeinde Sisseln geht es finanziell gut und sie will attraktiv bleiben: Die Gemeindeversammlung genehmigte den Projektierungskredit für die Erneuerung und den Ausbau der Wasserversorgung, sowie die Umstellung ...
Gemeindeversammlung Sisseln: Weitreichende Investitionen beschlossen
Der Gemeinde Sisseln geht es finanziell gut und sie will attraktiv bleiben: Die Gemeindeversammlung genehmigte den Projektierungskredit für die Erneuerung und den Ausbau der Wasserversorgung, sowie die Umstellung der Strassenbeleuchtung auf LED-Lampen und den Bau eines Pumptracks mit Skatepark.
Paul Roppel
«Ein solcher Rechnungsabschluss ist einfach gigantisch, sensationell und genial. Es hat einfach alles gepasst», kam Gemeindeammann Rainer Schaub mit Superlativen bei der Präsentation der Jahresrechnung 2022 an der Gemeindeversammlung ins Schwärmen. «Der sehr erfreuliche Ertragsüberschuss von 1,85 Millionen Franken ist ein stolzes Ergebnis», doppelte er gut gelaunt nach. Zwar sei darin ein einmaliger Buchgewinn von 835 695 Franken durch den Verkauf von fünf Landparzellen enthalten, aber mit knapp einer Viertel Million Franken Ertrag aus betrieblicher Tätigkeit habe Sisseln noch nie abgeschlossen. «Das ist der Ort, wo wir hin wollen», bekräftigte er. «Die finanzielle Lage ist solide und stabil; der Handlungsspielraum ist gut für die grossen anstehenden Projekte», fügte er an. Die 1704 Einwohner zählende Gemeinde hat im Fricktal mit 80 Prozent den zweittiefsten Steuerfuss und weist Steuereinnahmen von rund 5,8 Millionen Franken aus, wovon knapp eine halbe Million in den kantonalen Finanzausgleich f liessen. Das neue Betriebskonzept für das Sorgenkind Hallenbad zeigt noch nicht den erhofften Erfolg und schloss mit einem Defizit von knapp 0,6 Millionen Franken ab. Diskussionslos wurde die Rechnung 2022 von den 86 Stimmberechtigten (von 954) am Donnerstagabend genehmigt.
Grossprojekt Wasserversorgung
Ein Grossprojekt in der Gestaltung der regionalen Wasserversorgung bahnt sich an, welche auch für Sisseln Konsequenzen hat. Sein zusehends mit Schutzzonenkonf likten konfrontiertes Grundwasserpumpwerk Stichmatt muss 2027 ultimativ abgestellt werden, was auch in der Nachbargemeinde mit dem Pumpwerk Stein /Münchwilen passiert, erklärte Gemeinderat Jean-Marc Rechsteiner. Seit 1976 funktioniert die Wasserversorgung Sisseln und Eiken über die gemeinsame Druckzone ab Reservoir Bergerhalde. Sisseln beteiligte sich damals mit 15 Prozent am gemeinsamen Grundwasserpumpwerk im Hardwald, das gemäss Projekt neu ausgerüstet und dessen Fördervolumen verdoppelt werden soll. Sisseln muss sich entsprechend einkaufen. Stein erstellt ein neues Pumpwerk weiter östlich und über Ringleitungen werden im Endausbau alle Gemeinden im Sisslerfeld verbunden sein. Diskussionslos wurde der Projektierungskredit von 170 000 Franken genehmigt. Im Industriegebiet Grossmatt ist für die Sanierung der Grossmattstrasse und des Schützenhausweges, sowie für die Verbreiterung der Querstrasse ein Verpflichtungskredit von 350 000 Franken ausgearbeitet worden. Rechsteiner begründete, dass das hohe Lastwagenaufkommen und der seit Jahren fehlende Deckbelag die Tragschicht überstrapaziert habe; nun werde das Versäumnis nachgeholt, was der Souverän genehmigte.
Ein Herz für die Jugend
«Der Stromverbrauch in der Gemeinde soll durch die Umstellung der Strassenbeleuchtung auf LED-Leuchten mit Dimmfunktion reduziert werden», begründete Vizeammann Ralf Dümpelmann den dafür benötigten Kredit von 155 000 Franken. 138 Natriumdampflampen sollen umgerüstet werden, was rund 10 000 Franken Kosteneinsparungen und 6000 Franken Abgeltung vom Kanton pro Jahr bringe. 60 weitere Leuchten hat Sisseln bereits umgerüstet. Ebenso genehmigte der Souverän das gemeinderätliche Mandat zur Mitbegründung des Vereins «Reallabor Sisslerfeld». In dem unter Mitwirkung der Bevölkerung entstandenen Leitbild und Legislaturziele wird die Attraktivität des Dorfes und das Einbinden der Bevölkerung gross geschrieben, betonte Gemeinderätin Annick Caruso. Mit dem Antrag eines Verpf lichtungskredites für den Bau eines Pumptracks mit Skatepark im Umfang von 250 000 Franken schritt man nun zur Tat und will das heutige unbrauchbare Objekt ersetzen, erläuterte Gemeinderätin Viviane Raimann. Unter den vielen Wortmeldungen stellte Sabine Schmelzer den Rückweisungsantrag, dass vorerst die Ergebnisse des vorgesehenen Einwohnergesprächs zum Thema Freizeit abzuwarten seien. Der Antrag vereinigte 29 Stimmen. Der Kredit wurde mit 57 Stimmen genehmigt.