Was passiert eigentlich auf dem Notfall?

  18.07.2025 Ratgeber

In der Notfallstation des Spitals Rheinfelden werden jährlich rund 14 000 bis 15 000 Patientinnen und Patienten behandelt. Etwa ein Viertel davon wird im Anschluss im Spital zur Behandlung aufgenommen. Unser interdisziplinäres Team deckt ein breites Spektrum der notfallmedizinischen Versorgung ab und kann, in enger Zusammenarbeit mit den Fachärztinnen und Fachärzten am GZF, die meisten Krankheitsbilder und Verletzungen direkt vor Ort behandeln. Bei besonders schweren Notfällen, etwa bei einem Herzinfarkt oder Schlaganfall, ist jedoch häufig eine rasche Verlegung in ein Zentrumsspital erforderlich, um eine weiterführende Diagnostik und Therapie sicherzustellen.

Doch wie ist der Ablauf auf der Notfallstation? Nachdem Sie auf der Notfallstation eintreffen, erfolgt zunächst die sogenannte Triage. Eine erfahrene Pflegefachperson oder eine Ärztin, ein Arzt, macht diese Ersteinschätzung und legt fest, wie dringlich Sie behandelt werden müssen. Durch die Triage wird sichergestellt, dass potenziell lebensbedrohliche Zustände rasch erkannt und priorisiert behandelt werden. Daher kann es auch vorkommen, dass Patientinnen und Patienten, die nach Ihnen eingetroffen sind, früher als Sie behandelt werden.

Je nach Einschätzung müssen Sie sich in der Wartezone gedulden oder werden sofort in einen Behandlungsbereich zugewiesen. Dort wird eine ärztliche Untersuchung durchgeführt, ergänzt durch gezielte Fragen und die Einleitung notwendiger diagnostischer Massnahmen. In vielen Fällen beginnt die Therapie bereits parallel zur Diagnostik. Nach Abschluss der Abklärungen werden Sie entweder nach Hause entlassen oder, falls medizinisch erforderlich, zur weiteren Behandlung ins Spital aufgenommen. In beiden Fällen besprechen wir die Diagnose und die empfohlene Therapie gemeinsam mit Ihnen und informieren zeitnah Ihre Hausärztin, Ihren Hausarzt.

Die Versorgung von schwer erkrankten oder verletzten Personen erfordert häufig eine intensive Betreuung, insbesondere in der ersten kritischen Phase. Besonders am Abend, an Feiertagen und an Wochenenden ist es möglich, dass viele Personen gleichzeitig mit unterschiedlich dringlichen Anliegen eine Behandlung benötigen. Wir danken Ihnen für Ihr Verständnis, wenn dies zu längeren Wartezeiten führt.

Der Autor ist Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, Schwerpunkt klinische Notfallmedizin, Ärztlicher Leiter Notfall am Spital Rheinfelden des Gesundheitszentrums Fricktal.

Der «Spitalratgeber», in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitszentrum Fricktal, erscheint einmal im Monat.


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