«Was gibt es Schöneres als das Fricktal?»
06.08.2024 ZeihenZum zweiten Mal nach 2019 hielt Christoph Riner in seiner Heimatgemeinde die Festrede. In Zeiten von Schnelllebigkeit, so der Nationalrat, kämen traditionellen Werten und Vertrautem in der nächsten Umgebung besondere Bedeutung zu.
Karin Pfister
Weder Wellness noch ...
Zum zweiten Mal nach 2019 hielt Christoph Riner in seiner Heimatgemeinde die Festrede. In Zeiten von Schnelllebigkeit, so der Nationalrat, kämen traditionellen Werten und Vertrautem in der nächsten Umgebung besondere Bedeutung zu.
Karin Pfister
Weder Wellness noch Yoga: Um sich zu erholen, reicht Christoph Riner das Fricktal, wie er an der Feier in Zeihen erzählte. «Mein Heimatdorf bedeutet mir sehr viel.» Während der Session übernachte er aus Zeitgründen ab und zu in Bern im Hotel, aber am Wochenende komme er immer nach Hause. «Dann brauche ich das Fricktal.» Momentan verbringe er viel Zeit mit Gartenarbeit rund um sein Elternhaus in Oberzeihen. «Was gibt es Schöneres als das Fricktal», fragte er dann auch gleich zu Beginn seiner Rede. «Herzliche Menschen, Bodenständigkeit und eine wunderschöne Landschaft, was will man mehr?»
Solidarität und Zusammenhalt
Der Nationalrat rief die Zuhörerinnen und Zuhörer dazu auf, auch an die Menschen zu denken, denen es momentan nicht so gut gehe, sei es aus gesundheitlichen Gründen oder aufgrund von Kriegen oder Naturkatastrophen. «Auch in unserem Land haben kürzlich schwere Unwetter in den Bergregionen Tote und Verletzte gefordert. Die Bilder der Zerstörung machen nachdenklich und traurig.» In diesen schwierigen Stunden habe sich gezeigt, dass die Solidarität in der Schweiz funktioniere. «Armee, Zivilschutz, Firmen, Private sowie Bund, Kantone und Gemeinden haben zusammengearbeitet und zusammen geholfen. Das ist für mich ein eindrücklicher Beweis für den Zusammenhalt in unserem Land. Dafür dürfen wir dankbar sein.» Ein weiteres Thema war die Hymne. Immer wieder gebe es Stimmen, welche die Nationalhymne und vor allem den Satz «Betet, freie Schweizer, betet» als altmodisch bezeichnen würden. Der Nationalrat kann dies nicht nachvollziehen. «Was soll daran altmodisch sein, wenn wir für Gesundheit, Familie, für unser Land und für unsere Sicherheit beten? Dieser Satz ist für mich aktueller denn je und hat nichts mit Rückständigkeit zu tun.»
«Wir leben in einer sehr schnelllebigen Zeit, umso wichtiger sind solche gemeinsamen Momente in der nächsten und vertrauten Umgebung.» Christoph Riner rief dazu auf, sich Zeit für die schöne Landschaft der Schweiz und für Familie und Freunde zu nehmen. «Oder nehmen Sie sich Zeit für etwas, das Sie sich bis jetzt nicht getraut haben.
Erfüllen Sie sich einen bisher unerfüllten Wunsch.» Auf die Rede folgte ein langanhaltender Applaus und das gemeinsame Singen der Nationalhymne.
Überrascht vom grossen Ansturm
Eigentlich hätte die Feier wie üblich auf dem Gemeindehausplatz stattfinden sollen. «Wegen der Hitze wollten wir zuerst mehr Sonnenschirme aufstellen», erklärte Urs Bürgi, Präsident der Kulturkommission. «Letztlich kam mir in den Sinn, dass wir doch keine Sonnenschirme brauchen, wenn wir Kastanienbäume haben, um Schatten zu spenden.» Diese stehen allerdings vor der Unterkirche, weshalb die Kulturkommission kurzfristig zuerst die Einwilligung der Kirchgemeinde einholen musste, was unkompliziert und kein Problem gewesen sei. Die zahlreichen Besucherinnen und Besucher genossen das wunderbare Ambiente unter den Kastanienbäumen sichtlich. Organisiert wurde die Feier wie immer in den vergangenen Jahren von der Kulturkommission, die vom grossen Ansturm überrascht wurde; schon nach eineinhalb Stunden musste Wurstnachschub organisiert werden. Im Einsatz standen neben der Kommission auch mehrere ehrenamtliche Helferinnen und Helfer aus dem Dorf. Musikalisch umrahmt wurde die gelungene Feier mit Live-Musik von der Husmusig Effinge.
Für Christoph Riner war die Feier am Abend des 31. Juli erst der Auftakt. Am 1. August hatte er seinen zweiten Fricktaler Auftritt; er h ielt die 1.Aug ust-Rede in Gansingen.