Die letzte Gebührenerhöhung war vor acht Jahren
Da langfristig ein Loch in der Wallbacher Wasserkasse droht, will der Gemeinderat die Verbrauchsgebühr erhöhen. Der Antrag kommt am Montag vor die Einwohner-Gemeindeversammlung.
Ronny Wittenwiler
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Die letzte Gebührenerhöhung war vor acht Jahren
Da langfristig ein Loch in der Wallbacher Wasserkasse droht, will der Gemeinderat die Verbrauchsgebühr erhöhen. Der Antrag kommt am Montag vor die Einwohner-Gemeindeversammlung.
Ronny Wittenwiler
Soviel steht fest: An Wasser mangelt es der Perle am Rhein nicht. Doch diesmal geht nicht der Pegel hoch, sondern der Verbraucherpreis. Der Gemeinderat sieht dieses Szenario zumindest so vor und stellt an der Gemeindeversammlung den entsprechenden Antrag für eine Erhöhung der Wasserverbrauchsgebühr von aktuell 60 Rappen pro Kubikmeter auf neu einen Franken.
Ab 2029 droht eine Verschuldung
Per 1.1.2024 weist die Wasserkasse ein Vermögen von 896 000 Franken auf – in den Jahren 2020/21 betrug dieses noch rund 1,5 Millionen Franken. «Investitionen in die Wasserleitungen Kirchstrasse, Rheinstrasse und Rheinfeldstrasse liessen das Vermögen schrumpfen», erklärt der Gemeinderat in der Botschaft zur Gemeindeversammlung die finanzielle Entwicklung. Da mangels verfügbaren Baulands die Neubautätigkeit in den vergangenen Jahren abgenommen habe, würden zudem deutlich weniger Anschlussgebühren als noch vor wenigen Jahren in die Wasserkasse fliessen. Ausserdem rechnet der Gemeinderat vor: Die Wasserversorgung Wallbach werde in den Jahren 2025 bis 2027 für bevorstehende Investitionen beim Wasserwerk Mumpf-Wallbach (Sanierung Grundwasserpumpwerk, Neubau Notversorgungsleitung) rund 850 000 Franken aufwenden müssen. Und weil die Wasserversorgung auch zukünftig in Leitungssanierungen und Erweiterungen investieren wird – zum Beispiel beim Projekt Rheinstrasse Nord – rechnet der Gemeinderat gemäss Finanzplan spätestens ab 2029 mit einer Verschuldung der Wasserkasse.
Erhöhung ab November 2024
Die letzte Erhöhung der Wasserbenützungsgebühr geht auf das Jahr 2016 zurück, damals machte die Gemeinde einen Sprung von vierzig auf sechzig Rappen. «Die heutigen Benützungsgebühren decken nicht einmal mehr die laufenden Betriebskosten», hält der Gemeinderat nun fest. «Es ist absehbar, dass zukünftige Unterhaltskosten und Investitionsausgaben nicht mehr aus den Reserven und allein mit Anschlussgebühren finanziert werden können.» Im Reglement zur Finanzierung der Wasserversorgungsanlagen ist festgehalten, dass der Betrieb der Wasserversorgung jeweils mit Benützungsgebühren zu finanzieren sei. Und: «Wenn die Kosten für die Erstellung, Änderung und Erneuerung von Wasserleitungen nicht durch Erschliessungsbeiträge und Anschlussgebühren gedeckt werden können, sind diese Ausgaben ebenfalls mit den Benützungsgebühren zu entrichten.» So kommt der Gemeinderat, basierend auf ebenjenem Reglement, zum Schluss: «Um einer Verschuldung der Wasserkasse entgegenzuwirken, ist eine Erhöhung der Benützungsgebühr von heute sechzig Rappen auf einen Franken pro Kubikmeter ab der Ableseperiode November 2024/Oktober 2025 erforderlich.»
Nebst diesem Geschäft präsentiert sich die Traktandenliste mit vier Kreditabrechnungen betreffend Infrastrukturbauten beim Projekt «Rheinfeldstrasse Süd», zwei Einbürgerungen und der Rechnung relativ schlank. Die Erfolgsrechnung schliesst mit einem Ertragsüberschuss von knapp 22 000 Franken.
Die Wallbacher Einwohner-Gemeindeversammlung vom kommenden Montag, 24. Juni, beginnt um 19 Uhr im Gemeindesaal.