Wie gut sind Gemeinden auf ein Erdbeben vorbereitet? Dieser Frage widmete sich der diesjährige Partnertag des Regionalen Führungsorgans Unteres Fricktal (RFO), der im Kantonalen Zivilschutz-Ausbildungszentrum Eiken stattfand.
Im Zentrum der Veranstaltung stand das Thema  ...
Wie gut sind Gemeinden auf ein Erdbeben vorbereitet? Dieser Frage widmete sich der diesjährige Partnertag des Regionalen Führungsorgans Unteres Fricktal (RFO), der im Kantonalen Zivilschutz-Ausbildungszentrum Eiken stattfand.
Im Zentrum der Veranstaltung stand das Thema Erdbeben – ein Szenario, das laut Einschätzungen von Bund und Kanton neben Pandemien und Stromausfällen zu den drei gravierendsten Gefahren für die Schweizer Bevölkerung zählt. Eingeladen waren Gemeinderäte und Vertreterinnen und Vertreter aus den Gemeindeverwaltungen des unteren Fricktals. Um die Einsatzbereitschaft zu prüfen, führte der Kanton Aargau im vergangenen Jahr die mehrtägige Notfallübung SEISMO24 durch. Das RFO war als aktiver Teilnehmender in die Übung eingebunden. Ziel des aktuellen Partnertags war es, die daraus gewonnenen Erkenntnisse mit den Gemeinden zu teilen und die Zusammenarbeit im Ereignisfall zu stärken.
Zum Auftakt referierte Simon Tschurr, Fachstelle Soforthilfe und Wiederaufbau bei der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA), über das verheerende Erdbeben in der Türkei 2023. Er zeigte eindrücklich auf, wie rasch und umfassend ein solches Ereignis Gesellschaft und Infrastruktur erschüttern kann. Die Teilnehmenden am Anlass erarbeiteten in kurzen Workshops, wie Gemeindekrisenstäbe bei einem Erdbeben reagieren und handeln können. Im Weiteren wurden die Mittel des Kantonalen Katastrophen-Einsatzelements (KKE) sowie des Zivilschutzes Unteres Fricktal vorgestellt. Die Gemeinderäte wurden auch in ihren Aufgaben bei Grossereignissen geschult – von der Organisation des Krisenstabs über die Lagebeurteilung bis zur Kommunikation mit der Bevölkerung.
Kontrolle im Chaos
Die Veranstaltung bot auch Raum für den direkten Austausch zwischen Gemeindebehörden und den Fachverantwortlichen des RFO – eine wichtige Grundlage für wirksame Zusammenarbeit im Ernstfall. Das Regionale Führungsorgan Unteres Fricktal ist das Führungsinstrument der Mitgliedsgemeinden der Bevölkerungsschutzregion Unteres Fricktal für die regionale Notfall- und Krisenbewältigung. Es erarbeitet Massnahmen zur Bewältigung von Katastrophen, Notlagen, schweren Mangellagen. «Die Übung SEISMO24 hat deutlich gemacht, wie wichtig die Koordination zwischen Gemeinden, Führungsorganen und Kanton im Ereignisfall ist», so Christoph von Büren, Chef RFO. «Wenn die Erde bebt, zählt jede Minute – und jede vorbereitete Gemeinde kann den Unterschied zwischen Chaos und Kontrolle bedeuten.» Der Partnertag hat gezeigt: Sicherheit beginnt mit seriöser Vorbereitung – und diese ist eine gemeinsame Aufgabe von Gemeinden, Kanton und Bevölkerung. (mgt/nfz)