Vom «Stottern» und Zahlen
23.08.2024 MettauEine humorvolle Lektion für den Gemeindeverband
Die Abgeordneten des Gemeindeverbandes des Bezirks Laufenburg tagten am Mittwochabend im Pfarreizentrum in Mettau. Mit einem Sketch gaben die Logopädinnen Einblick in ihren vielfältigen Arbeitsalltag.
Bernadette ...
Eine humorvolle Lektion für den Gemeindeverband
Die Abgeordneten des Gemeindeverbandes des Bezirks Laufenburg tagten am Mittwochabend im Pfarreizentrum in Mettau. Mit einem Sketch gaben die Logopädinnen Einblick in ihren vielfältigen Arbeitsalltag.
Bernadette Zaniolo
Verbandspräsident Herbert Weiss richtete einen besonderen Willkommensgruss an die Stellenleiter und Mitarbeiter der verschiedenen Dienste des Gemeindeverbandes. Die Gastgebergemeinde Mettauertal wurde von Vizepräsident Pascal Kläusler vorgestellt. «Vorstellen ist etwas übertrieben», meinte er schmunzelnd. Stattdessen warb er für die aktuellen Anlässe im Tal wie die Holzköhlerei auf dem Mettauerberg sowie das Freilichttheater «Ein Sommernachtstraum» in Gansingen. Herbert Weiss zeigte sich etwas «neidisch» über den Saal, in welchem die Delegierten aus den 17 Verbandsgemeinden ihre Tagung abhalten durften.
Bevor die Logopädinnen die Anwesenden auf den «Mövenflug» von Conrad Ferdinand Meyer mitnahmen und auf humorvolle Art Einblick in die Arbeit der Logopädie gaben, erläuterte Brigitte Tillner die verschiedenen Sprachstörungen, wie etwa Sprachentwicklung, Phonologie und Phonetik. Sie betonte: «Ein Kind, das sich nicht ausdrücken kann, hat überall Probleme.» In diesem Zusammenhang erinnerte Tillner an die Frage «Was ist herrlicher als Gold?» in Johann Wolfgang Goethes Märchen «von der grünen Schlange und der weissen Lilie». Vor der Aufführung des kleinen Theaterstücks hielt Tillner weiter fest, dass es ihr wichtig sei, dass der Sketch keine Verspottung gegenüber jenen Personen sei, die unter einer Sprachstörung leiden. «Aber Sie dürfen trotzdem lachen», sagte sie.
Beeindruckt von der Arbeit
Herbert Weiss zeigte sich beeindruckt von der Arbeit, die der Logopädische Dienst leistet. Zugleich erinnerte er an den Schriftsteller Christian Haller, der 2023 mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet wurde. Gemäss Weiss hatte Haller früher den Befund erhalten, dass er an einer Lese- und Schreibschwäche leide.
Für den richtigen «Laut» sorgte eine Delegierte als es ums Budget fürs 2025 beziehungsweise um die Lohnerhöhung und die Teuerung ging. Die vorgeschlagenen 1,5 Prozent «frisst die Teuerung weg», gab sie zu bedenken. Angesichts des Fachkräftemangels sprich um wettbewerbsfähig zu bleiben, sei eine Anpassung auf zwei Prozent vorzunehmen. Die Delegierten (37 anwesende Stimmen) hiessen dies gut. Sowohl die Rechnung 2023 – sie weist einen Aufwandüberschuss von 33 539 Franken aus – als auch das Budget 2025, welches sich im Vergleich zum Budget 2024 um 121 864 Franken oder 4,28 Prozent erhöht, wurden gutgeheissen. Hauptverantwortlich sind unter anderem die Löhne/Pensen des KESD (Kindes- und Erwachsenen-Schutz-Dienst).
Namensänderung und zusätzliche Aufgabe
Der KESD erfährt eine Namensänderung in «Berufsbeistandschaft». Diese ist künftig auch für Abklärungsberichte für Er wachsene bei Gefährdungsmeldungen zuständig (siehe NFZ von gestern). Aus dem Vorstand verabschiedet wurde Guy David von der Gemeinde Böztal. Auf eine Ersatzwahl wird verzichtet, da der Vorstand die nötigen fünf Mitglieder hat.
Fricktaler Regio zieht aus
Aufgrund von Eigenbedarf des Gemeindeverbandes beziehungsweise seiner Dienste Berufsbeistandschaft, Logopädie, Mütter- und Väterberatung sowie Jugend- und Familienberatung wird der Fricktal Regio Planungsverband künftig nicht mehr im selben Gebäude sein. Das führt beim Gemeindeverband zu Mindereinnahmen von 9000 Franken pro Jahr. Derzeit laufen jedoch Abklärungen, damit der Planungsverband weiterhin in Laufenburg domiziliert ist. Apropos Fachkräftemangel: «Die Logopädie hat bereits in der Vergangenheit verschiedene Massnahmen ergriffen, um das Therapieangebot zu optimieren und wird das weiterhin tun. Leider wird das nicht ausreichen, um die Warteliste signifikant zu reduzieren», äusserte sich Adrian Brogle im Interview mit der NFZ (siehe Ausgabe von gestern). Angesprochen auf den Fachkräftemangel in der Logopädie lässt Sandra Thurmann, stellvertretende Leiterin, durchblicken, dass dieser auch durch die Löhne begründet sei, beziehungsweise im Vergleich zu anderen Kantonen. Gleichzeitig lobt sie die «Riesen-Qualität» des Dienstes im Bezirk Laufenburg. Die aktuell 10 Mitarbeiterinnen seien altersmässig gut durchmischt.