Mit einer Gesamtfläche von 3380 Quadratmetern besticht der Neubau der Erne AG Holzbau nicht nur durch die Wahl der ökologischen Materialien in Verbindung mit den neuesten Technologien. Am Einweihungstag konnten sich die geladenen Gäste auch gleich davon überzeugen, dass der ...
Mit einer Gesamtfläche von 3380 Quadratmetern besticht der Neubau der Erne AG Holzbau nicht nur durch die Wahl der ökologischen Materialien in Verbindung mit den neuesten Technologien. Am Einweihungstag konnten sich die geladenen Gäste auch gleich davon überzeugen, dass der Gebäudekomplex viel Platz für konstruktive Gespräche bietet.
Susanne Hörth
Wenn Samichläuse zum Spatenstich greifen, darf man auf das Resultat gespannt sein. Etwas mehr als eineinhalb Jahre nach Baustart – die Samichläuse waren dem damaligen 6. Dezember 2021 geschuldet – nahmen am Freitag viele Interessierte an der Besichtigung mit Vorstellung des neuen Bürogebäudes der Erne AG Holzbau in Stein teil. Der grosse, lichtdurchf lutete Neubau über drei Geschosse und einer bis unters Dach offenen Eingangshalle ist in vielerlei Hinsicht aussergewöhnlich. Bereits beim Spatenstich wurde betont, dass hier nicht nur ein Bürogebäude mit über 100 neuen Arbeitsplätzen – die Mitarbeiterzahl bei der Erne AG Holzbau hat sich in den letzten zehn Jahren auf über 330 verdoppelt – entstehen soll, sondern auch ein Haus, das viel offenen Begegnungsraum für guten und konstruktiven Austausch bietet und gleichzeitig ein Innovationszentrum für neue Technologien in der Bauwirtschaft ist. Die vielen Anwesenden, insbesondere aus Bau- und Architekturbranche, erlebten am Freitag ein praxisnahes Beispiel bezüglich Nachhaltigkeit und einhergehender Reduktion von grauen Energien. Patrick Suter, CEO von Erne AG Holzbau, ging in seiner Begrüssung auch auf das sich verändernde Bauen der letzten wenigen Jahre ein.
Abenteuer Lehm
Im Dialog mit Oliver Dufner, CEO der Burkard Meyer Architekten BSA, nahm Patrick Suter das Publikum mit auf den Weg von der Planung bis hin zur Umsetzung des neuen Gebäudes. «Dass es so aussieht, wie es heute aussieht», sei ein langer Prozess gewesen, betonten die beiden Redner. Sie erzählten von intensiven Diskussionen, bei den Ideen aufgegriffen und wieder verworfen wurden, immer im Bewusstsein, das Bestmögliche und allen Ansprüchen gerecht Werdende zu realisieren. Sie suchten und fanden Antwort auf die Frage, wie man auch der Ästhetik bei optimaler Nachhaltigkeit gerecht wird. Da ging es auch darum, trotz sparsamen Umganges mit Materialien eine leistungsfähige Haustechnik unsichtbar und intelligent zu verlegen. Patrick Suter berichtete zudem vom «Abenteuer Lehm». Dass dieser sichtbar in Kernen des Gebäudes verbaut wurde, sorgte bei den Anwesenden für Begeisterung und Lob. Aber auch für Staunen, weil der Lehm vom Aushub für das
Bürogebäude stammt. 85 Prozent der Lehmmasse wurden mit 15 Prozent gebrochenem Kies vermischt und von einem extra dafür konzipierten Roboter zwischen Schalungsbrettern verdichtet.
Bewunderung fand ebenfalls der abgeschliffene, aus einem Mischabbruch stammende Boden aus recyceltem Beton, durchsetzt mit Steinen und Holzelementen. Und natürlich findet sich im gesamten Gebäude viel Holz. «Unglaublich schön, ein Ort für Inspiration», meinte eine Anwesende mit Blick über das lichte Ganze.