Unterwegs mit dem Herdmännli
03.10.2024 MünchwilenIm Mai 2025 wird in Münchwilen der Herdmännlipfad eröffnet
Mit seinen zehn informativen Erlebnisstationen ist der geplante Rundweg ein niederschwelliges Freizeitangebot für die ganze Familie.
Susanne Hörth
Laut einer Sage halfen vor langer ...
Im Mai 2025 wird in Münchwilen der Herdmännlipfad eröffnet
Mit seinen zehn informativen Erlebnisstationen ist der geplante Rundweg ein niederschwelliges Freizeitangebot für die ganze Familie.
Susanne Hörth
Laut einer Sage halfen vor langer Zeit kleine Herdmännlis der Münchwiler Bevölkerung bei den Arbeiten auf dem Feld und bei der Ernte. Als Dankeschön brachten die Bauern den fleissigen Helferleins frischgebackene Wähen. Als ihnen dann aber das schöne Messer, mit dem sie das begehrte Backwerk zerteilten, von Menschenhand gestohlen wurde, verschwanden die Herdmännlis laut klagend und wurden nicht mehr gesehen. Vergessen hat man sie in Münchwilen aber nie. Jetzt bekommen die kleinen Sagenfiguren sogar neues Leben eingehaucht. Sie sind nicht nur Namensgeber eines neuen Rundwanderwegs, sie sind auf diesem auch erlebbar. «Wir wollen Erwachsene wie auch Kinder mit dem Erlebnisweg ansprechen», sagt Daniel Güntert. Er gehört dem extra für dieses Projekt gebildeten fünfköpfigen Team an. Dieses wiederum ist eine Untergruppe der vom Gemeinderat vor zwei Jahren eingesetzten Kommission Kultur, Sport und Freizeit.
Sechs Kilometer lang
Auf dem sechs Kilometer langen Rundweg – von der Turnhalle geht es hinauf zum Wald, über Felder, wieder in den Wald, vorbei an der Kapelle hinunter ins Dorf – werden zehn spannende Stationen für Gross und Klein etwas bieten. «Jeder Posten ist einem Thema gewidmet. Etwa jenem der Wasserversorgung unserer Gemeinde», erzählt Güntert. An den weiteren Verweilorten stehen unter anderem die wichtige Bedeutung der Bienen, die Aufgaben des Forstes oder die Geschichte der kleinen Kapelle im Fokus. Diese wie auch die weiteren Posten werden nur mit wenigen schriftlichen Informationen bestückt sein. Dazu Daniel Güntert: «Wir wollen kein Lexikon sein, sondern mit kurzen Texten und zusätzlichen Interaktionen das Interesse der Leute wecken und sie motivieren, auch die anderen Posten zu besuchen.» Eine der erwähnten Interaktionen ist etwa das Guckloch bei den Bienen. Wer hineinschaut, erfährt, wie die fleissigen Honigproduzentinnen die Welt wahrnehmen.
Auftrag an externe Firma
Und was ist mit dem Herdmännli? Darauf Güntert: «Wir haben für das Schreiben und Erleben dieser Geschichte eine Spezialfirma beauftragt. Die gleiche Firma übrigens, die auch beim Erlebnisweg ‹Laufenburger Acht› beigezogen wurde.» Gerade eben ist der erste Entwurf der alle zehn Posten berücksichtigenden Herdmännli-Geschichte bei der Kommission eingetroffen. Dass sich der neue Freizeitpfad für die ganze Familie nicht nur in Bezug auf diese sagenhafte Geschichte auf der Zielgeraden befindet, macht Daniel Güntert zudem mit dem Verweis auf die schon erledigten sowie die noch anstehenden Arbeiten draussen in der Natur deutlich. «Im Sommer hat der Zivilschutz die grösstenteils vorhandenen Wege von Gebüschen befreit und eine Treppe gebaut.»
Im kommenden Frühling wird der Forst dann an den zehn Stationen die hölzernen Stelen und Bänklis aufstellen. «Wir mussten dafür im Vorfeld von den privaten Grundstückbesitzern die Erlaubnis einholen. Es brauchte keine grosse Überzeugungskraft unsererseits. Das freut natürlich sehr und motiviert zum Weitermachen.»
Auch hinsichtlich der Finanzen gibt es Grund zur Freude. Dank Spenden und Sponsorenbeiträgen kann der neue Freizeitweg überhaupt erst umgesetzt werden. «Wir finanzieren den Weg komplett ohne Steuergelder», betont Daniel Güntert. Um alle Ideen auf dem Erlebnispfad umsetzen zu können, ist die Kommission auf der Suche nach weiteren Sponsoren.
Voraussichtlich im kommenden Mai wird der Pfad für seine grossen und kleinen Besucher eröffnet. Mittendrin, wenn auch unsichtbar, gleichwohl erlebbar, die kleinen Herdmännlis.