Unklar, ob sie nochmals antritt
30.09.2025 ZeiningenZeiningens Gemeindepräsidentin Gisela Taufer über ihre verpasste Wiederwahl
Vier von fünf Bisherigen werden bestätigt. Den fünften Sitz im Gemeinderat erbt vorerst niemand. Es kommt zum zweiten Wahlgang.
Ronny Wittenwiler
Die vier parteilosen Gemeinderäte Sandra Pfaffen (615 Stimmen), Melanie Sailer (561), Alexander Kohler (527) und Ralf Wunderlin (509) schaffen in Zeiningen die Wiederwahl. Das absolute Mehr lag bei 341 – und just dieses verpasst die Bisherige Gisela Taufer (FDP, amtierende Gemeindepräsidentin) mit 339 um lediglich zwei Stimmen. Diesen fünften und letzten Sitz beerben kann am Sonntag allerdings keiner der beiden Neuen: Thomas Börlin (Gruppe für ein steuerlich attraktives Zeiningen) und Andreas Geiss (parteilos) kommen jeweils auf 314 Stimmen.
Was passiert mit dem Gemeindepräsidium?
Bei der Wahl für das Gemeindepräsidium lag das absolute Mehr bei 369 Stimmen. Gisela Taufer verpasst dieses mit 256 Stimmen deutlich. Andreas Geiss, der ebenfalls kandidierte, holt 247 Stimmen. Somit kommt es am 30. November nicht nur zum zweiten Wahlgang für einen Sitz im Gemeinderat, sondern auch für das Amt des Gemeindepräsidiums.
«Ich bedanke mich bei allen Wählerinnen und Wählern, die mir das Vertrauen geschenkt haben», sagt Gisela Taufer. Und wie ordnet sie die verpasste Wiederwahl ein? «Gemeinderatsentscheide sind immer gemeinsame Entscheide», sagt sie. Damit spricht Taufer die Kündigung eines Gemeindeangestellten an, was kurz vor den Wahlen für öffentlichen Wirbel gesorgt hat. «Man hat daraus aber eine Kampagne gegen meine Person gemacht.» Die zwei fehlenden Stimmen, die ihr nun für eine Wiederwahl als Gemeinderätin fehlten, wiegen schwer. Taufer sagt es so: «Der Entscheid für eine Kandidatur als Gemeindepräsidentin im zweiten Wahlgang wäre mir dann einfacher gefallen. Ob ich nun generell nochmals antrete, weiss ich jetzt noch nicht.»
Anders sieht es bei Andreas Geiss aus. Er sei positiv überrascht vom Wahlergebnis an diesem Sonntag. «Es zeigt, dass meine Ansätze gewünscht sind. Ich bin sicher, dass mit einem frischen Wind im Gemeinderat Verbesserungen erzielt werden können, insbesondere in der Kommunikation, in der Mitwirkung und den Methoden, wie man zusammenarbeitet.» Für Geiss ist klar: Er werde im zweiten Wahlgang nochmals antreten, auch für das Amt als Gemeindepräsident. «Es wäre unfair, jetzt einen Rückzieher zu machen. Ich stehe sehr gerne zur Verfügung.»
Auch Börlin überlegt sich Kandidatur
Bleibt noch Thomas Börlin. «Es sind nun gut einhundert Stimmen mehr geworden als vor vier Jahren, das ist erfreulich, und erfreulich ist vor allem, dass es einen zweiten Wahlgang geben wird.» Ob er antritt? «Wir haben jetzt Sonntag», sagt er beim Anruf der NFZ, es gelte zuerst einmal darüber zu schlafen. Doch dann sagt Thomas Börlin auch: «Die Chancen, dass ich erneut kandidiere, stehen derzeit etwas über fünfzig Prozent.»
Einen zweiten Wahlgang gibt es am 30. November zudem um das Amt des Vize-Präsidiums. Der bisherige Vize-Präsident Alexander Kohler, als Gemeinderat wiedergewählt mit dem drittbesten Resultat, kandidierte als einziger für das Amt. Mit 328 Stimmen in dieser Ausmarchung bleibt er am vergangenen Sonntag unter dem absoluten Mehr von 341 Stimmen. Die Stimmbeteiligung in Zeiningen lag bei knapp fünfzig Prozent.
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