So schön klingt der Jurapark
11.06.2023 EffingenEmpfangen von ganz speziellen Alphornklängen trafen sich Vertreter der 31 Park-Gemeinden am Mittwochabend im Schulheim in Effingen zur 33. Vereinsversammlung des Trägervereins «Jurapark Aargau».
Simone Rufli
Der Klang von 14 Alphörnern erfüllte ...
Empfangen von ganz speziellen Alphornklängen trafen sich Vertreter der 31 Park-Gemeinden am Mittwochabend im Schulheim in Effingen zur 33. Vereinsversammlung des Trägervereins «Jurapark Aargau».
Simone Rufli
Der Klang von 14 Alphörnern erfüllte Effingen weit über das Gelände des Schulheims hinaus, als Ulrich Hegnauer am Mittwochabend mit seinen 13 Kollegen eine musikalische Kostprobe aus dem neusten Notenwerk des Juraparks gab. Für jedes seiner neu komponierten Stücke hatte er ein Alphorn mitgebracht. Und so führte der Komponist das Publikum von der Linner Linde zwischen den Hombergen hindurch durchs «Chriesiland» bis zur Mumpfer Fluh und hinunter an den Rhein. Wanderungen quer durch die vielfältige Jurapark-Landschaft hatten Ulrich Hegnauer inspiriert. Entstanden sind 14 Alphornstücke mit Bezug zum Park. Schön gestaltet in zwei Notenheften, mit Bildern, Texten und Hörstücken.
Nach dem musikalischen folgte der geschäftliche Teil – die 33. Vereinsversammlung des Trägervereins. Roger Willen, seit 2018 Schulheimleiter, begrüsste die 79 Teilnehmenden in der Turnhalle des Schulheims. Das Heim für heute 44 Buben – das wussten diejenigen, die zuvor Landschaftsführer Urs Frei durchs geschichtsträchtige Dorf am Fuss des Bözbergs gefolgt waren – entstand ab 1865 rund um das ehemalige Gut von Johannes Herzog, dem ersten Aargauer Landammann im 1803 gegründeten Kanton. Gastgeber im weiteren Sinn war Robert Schmid, Gemeindeammann von Juraparkmitglied Böztal. Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen seien nach wie vor vier Dörfer, betonte Schmid. «Vier Dörfer mit Geschichte und langer Tradition, fusioniert zum politischen Konstrukt mit Namen Böztal.» Der Jurapark sei für Böztal ein wichtiges Bindeglied zur Direktvermarktung der landwirtschaftlichen Produkte.
Immer professioneller
Und dieser Jurapark wächst, auch wenn gerade keine neue Park-Gemeinde dazustösst. 31 Gemeinden gehören ihm an (32 waren es vor der Fusion von Herznach-Ueken). Die Jahresrechnung 2022 schliesst mit einem Minus von 61 000 Franken. «Fast eine Punktlandung», so Präsident Thomas Vetter, der meinte: «Wenn man professioneller wird, hat das auch finanzielle Konsequenzen.» So sei die Zahl der Mitarbeitenden auf 60 angestiegen und die Sozialabgaben entsprechend gestiegen; ebenso der Projektaufwand, der wiederum einen höheren Projektertrag generiere.
Christine Neff und Anna Hoyer, seit diesem Jahr Co-Geschäftsleiterinnen, boten Einblick in die zahlreichen laufenden Projekte. Sie priesen unter anderem die neueröffnete Velolandroute 908 an (die NFZ berichtete), freuten sich über den regen Zuspruch von «Natur findet Stadt», warben für das Projekt Hobbywinzer, die Sensibilisierungskampagne zum Schutz von Natur und Landschaft im Parkgebiet und die neue Postauto-Rundreise. Der neue Onlineshop sei gut gestartet und führe zu administrativen Erleichterungen. Die beiden Frauen bedankten sich auch bei den Landschaftsführern und bei den Freiwilligen für ihre wertvollen Einsätze.
Weiterwachsen oder nicht?
1,8 Millionen Franken beträgt das Budget für 2024 basierend auf einer Fünf-Jahres-Planung. Räumlich weiterwachsen oder nicht und wenn ja mit welchen Gemeinden? Mit diesen Fragen beschäftige sich der Vorstand auch, ohne bisher zu einem Entscheid gekommen zu sein, so Thomas Vetter auf eine entsprechende Frage der NFZ.
Im Vorstand kam es zu einem Wechsel: Landwirt Stefan Brack trat aus, einstimmig gewählt wurde Stefan Schreiber vom Gründelematthof in Wegenstetten; auch er von Beruf Landwirt. Aus dem Team verabschiedet wurde auch Mirjam Maurer, viele Jahre lang zuständig für Finanzen und Personal. Sie will sich beruflich neu orientieren. Das Weingut Niro (Wil/Mettauertal), Patrick Obrist und Corinne Amrein (Culina Vinum / Oeschgen) sowie Bruno Hartmann (Remigen) wurden für ihre zertifizierten Produkte geehrt.