Sie sieht das Leben von der positiven Seite
11.10.2025 ZeiningenDie junge Kenianerin Diana Daina hatte schon in ganz jungen Jahren eine enge Bindung zu Barbara Chindia-Haas aufgebaut. Bereits als Kleinkind folgte Diana der weissen Volontärin aus Zeiningen und eroberte deren Herz. Heute gehört sie ganz zur Familie.
Hans Zemp
...Die junge Kenianerin Diana Daina hatte schon in ganz jungen Jahren eine enge Bindung zu Barbara Chindia-Haas aufgebaut. Bereits als Kleinkind folgte Diana der weissen Volontärin aus Zeiningen und eroberte deren Herz. Heute gehört sie ganz zur Familie.
Hans Zemp
Zuneigung ist da, wenn sie entstehen will. Die Zeiningerin Barbara Chindia-Haas arbeitete 2007 in ihrer Ferienzeit als Volontärin in einem Kinderheim in Kawangwre, Nairobi. In diesem Heim traf sie auf die damals knapp einjährige Diana. Das am 3. September 2006 geborene Mädchen, Schwester von drei älteren Brüdern, befand sich dort, weil seine Mutter gestorben war. Das kleine Mädchen konnte zwar noch nicht sprechen, dafür bereits gehen.
Vom ersten Moment an folgte die Kleine Barbara Chindia-Haas auf Schritt und Tritt überall hin, als wäre sie ihr Schatten. Schon am ersten Tag in diesem Kinderheim war bereits klar, dass das kleine Mädchen hier nicht bleiben konnte. Das Kind befand sich aufgrund der schwierigen Umstände im Schutzprogramm des Jugendamtes und der Polizei.
Aus Sicherheitsgründen wollte man das Mädchen wieder aus dem Heim nehmen. Barbara Chindia-Haas nahm Diana deshalb für das bevorstehende und danach für viele weitere Wochenenden bei sich auf. Nach einigen Wochen sollte Diana dann in ein anderes Kinderheim. Die Zustände dort waren miserabel. Das führte dazu, dass Barbara Chindia-Haas das Mädchen zusammen mit ihrer kenianischen Freundin bei sich aufnehmen konnten. Der Kontakt zwischen Barbara Chindia-Haas und Diana wurde so eng, dass das Kind sie als Mama ansprach und auf diese Weise das Herz der Pflegemutter komplett eroberte. Nach vielen gerichtlichen Verfahren fiel der Entscheid, dass Diana bei Barbara Chindia-Haas bleiben durfte. Mit der definitiven Aufnahme als Pflegekind entstand eine schöne Familiensituation.
Als Diana etwa fünf Jahre alt war, kollabierte das Kinderheim in Kawangwre und alle Kinder standen wieder auf der Strasse. Sie hatten aber das Glück, dass sie vom damals frisch gegründeten Zeininger Verein «Youth for Hope» in Ngong aufgenommen werden konnten.
Schulen sind für Kinder wichtig
Im Alter von drei bis fünf Jahren besuchte Diana den Kindergarten in der St. Christopher-School in der Stadt Nairobi. Dann folgten sechs Primarschuljahre voller Erfolg und viel Freude. Weil die Lehrkräfte sehr gut waren, fühlte sich das Mädchen sehr wohl an dieser Schule. Danach wechselte sie für drei Jahre an die «Junior Secondary School». Der zweijährige Besuch der «High School» rundeten Dianas Bildungsweg mit der Matura im Juni 2025 ab.
Momentan geniesst Diana auf Einladung einen dreimonatigen Besuch in Zeiningen. Hier lernt sie Deutsch, besucht Freunde und Verwandte von Barbara Chindia-Haas und verschiedene Ort in der Schweiz. So gehören etwa Luzern, Basel, Bern und Zürich ebenso zu den Reisezielen wie das Fricktal und der nahe Schwarzwald. Sie lernt nun, dass Kenia sich von der Schweiz doch sehr unterscheidet. «Das Land hier ist wunderschön und die Leute grüssen sich im Gegensatz zu Kenia.» Eindruck macht der jungen Dame auch das Tierleben, wohlwissend, dass ihr Heimatland in dieser Beziehung sehr viel zu bieten hat.
Neue Ziele
Wenn der Urlaub in der Schweiz zu Ende ist, will sie an der Universität das Studium «Event Planning aufnehmen. Dieses dauert zwei Jahre. Sie freut sich darauf. «I can’t wait», meint die junge Frau dazu. Die Gründe für diese Berufswahl sind, dass sie das Planen und alles, was damit zusammenhängt, liebt. So kommen Medizinstudium, Flugwesen und dergleichen nicht in Frage. Es muss etwas anderes sein. «It must be something fun for me.»
Für Diana Daina ist es wichtig, die Ausbildung in Kenia zu machen. Was die Anschluss-Studien angeht, legt sie sich noch nicht fest. Bis Diana aber mit dem Studium beginnen kann, wird sie im «Youth for Hope» als Volontärin ihren Einsatz leisten. Sie fühlt sich dort wohl, kennt die Kinder und die Tagesabläufe.
Die junge Frau sieht das Leben von der positiven Seite. Sie ist, wie viele Kinder vor ihr, im «Youth for Hope» aufgewachsen und weiss die Vorteile in diesem bestens geführten Haus zu schätzen. Sie weiss, was zu tun ist, und sie kennt Abwechslung und Leben. Der wertvolle Stellenwert des Kinderheims ist ihr von Grund auf bekannt. Sie schätzt ihn hoch ein. Ian, ein Freund, der kürzlich in Südafrika das Medizinstudium begann, beendete das erste Semester als Klassenbester, weiss sie zu berichten.
«Youth for Hope» ist immer aktiv
Am 23. November tritt der Verein im Zeininger Blockhaus wieder an die Öffentlichkeit. Ab 12 Uhr wird etwas Feines zum Mittagessen angeboten. Infos und Bilder aus erster Hand werden zu hören und zu sehen sein. Für Kinder gibt es eine Spielecke.
Beim Kinderheim in Nairobi wird in nächster Zeit ein Spielplatz gestaltet. Dies, weil die Kinder das sehr wünschen.
Momentan werden ungefähr 200 Kinder mit unterschiedlichster Hilfe unterstützt. Darunter solche, die zuhause bei der Familie in sehr schlechten Lebenssituationen wohnen. Im Kinderheim selbst sind vor allem in der Ferienzeit immer etwa 30 bis 40 Kinder und Jugendliche daheim. Während der Schulzeit leben etlichen in «Boarding Schools».