Sauberes Wasser für noch mehr Gemeinden
19.11.2024 WirtschaftIn wenigen Tagen findet der Spatenstich für die Erweiterung und den Ersatz der Technik bei der grossen regionalen Abwasserreinigungsanlage in Kaisten statt. Dem wichtigen Meilenstein ging eine intensive Planungszeit voraus.
Susanne Hörth
Seit sich die ...
In wenigen Tagen findet der Spatenstich für die Erweiterung und den Ersatz der Technik bei der grossen regionalen Abwasserreinigungsanlage in Kaisten statt. Dem wichtigen Meilenstein ging eine intensive Planungszeit voraus.
Susanne Hörth
Seit sich die Abwasserverbände Schinberg, Sisslebach und Mettauertal mit der damaligen Ciba, heute BASF, zur ARA Kaisten AG zusammenschlossen, sind 24 Jahre vergangen. Ein Meilenstein war Ende 2004 die Inbetriebnahme des 12 Millionen Franken teuren Ausbaus der schon zuvor bestehenden Anlage. Das Wasser für die zwölf Vertragsgemeinden mit einer stetig wachsenden Bevölkerungszahl sowie der BASF zu reinigen und dabei auch den gesetzlichen Bestimmungen immer gerecht zu werden, verlangte nach laufenden Anpassungen. Jetzt steht ein weiterer Meilenstein bevor.
«Ich freue mich riesig, dass wir nun endlich mit dem Ausbau der ARA Kaisten beginnen können, nachdem wir so viel Zeit und Mühe in die administrativen Vorbereitungen gesteckt haben. Die letzten anderthalb Jahre waren eine intensive Phase, in der wir uns mit dem Baurechtsvertrag, der Änderung der Nutzungsplanung, dem Umweltverträglichkeitsbericht, der Rodungsbewilligung und der Baubewilligung beschäftigt haben», sagt Werkleiter Alain Hägi.
Warum ein Ausbau?
Schon seit einiger Zeit stösst die ARA an ihre absolute Kapazitätsgrenze, zudem ist der bei solchen Anlagen übliche Planungshorizont erreicht. Mit den Planungen für die nächsten 20 Jahre wurde längst begonnen. Diese Pläne berücksichtigen, dass sich ab nächstem Jahr weitere Gemeinden (u. a. Böztal) anschliessen. Die ARA wird ihre Kapazität von heute 41 000 auf neu 75 000 Einwohnerwerte erhöhen. Das geht jedoch nur durch eine umfassende Erweiterung. Dafür und für den Ersatz der technischen Ausrüstung investiert die ARA Kaisten AG in den nächsten drei Jahren 23 Millionen Franken. In gut einer Woche findet der Spatenstich statt. Damit die anfallende Menge an Abwasser auch bewältigt werden kann, braucht es neben den bestehenden Becken drei zusätzliche. Weil das dafür vorgesehene Areal als Wald eingetragen ist, verlangte es nach einer Teiländerung der Kaister Nutzungsplanung. Zudem musste das Gelände mit vorgängiger Genehmigung des Kantons gerodet werden. Was an Fläche gerodet wird, muss anderswo wieder aufgeforstet werden. Das geschieht an verschiedenen Orten (Kaisten, Wittnau, Gipf-Oberfrick und Küttigen).
«Es ist ein aufregender Moment für uns, denn mit dem Spatenstich am 27. November setzen wir den ersten Schritt in Richtung einer modernisierten ARA Kaisten», erklärt Alain Hägi. Seine Rolle beim bisherigen Projekt war, Projektleiter Hansueli Herzog und Projektverfasser Michel Blunschi vom Ingenieurbüro Gujer AG zu unterstützen. «Während der Bauphase werde ich der Hauptansprechpartner für alles rund um die ARA sein und die Verantwortung für die Inbetriebnahmephase übernehmen.» Hägi führt weiter aus, wie wichtig es sei, dass der Betrieb der ARA Kaisten während des gesamten Ausbaus sichergestellt bleibt. «Insbesondere, da die alte Steuerung ersetzt wird. Wir sind bestrebt, einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten, damit die Leistungsfähigkeit der Anlage nicht beeinträchtigt wird.» Er freut sich auf eine spannende und interessante Bauphase.