Regenwassernutzung in Zeiningen
03.06.2025 LeserbriefeLiebe Mitbürgerinnen und Mitbürger von Zeiningen Mit grossem Unverständnis nehme ich zur Kenntnis, dass der Gemeinderat und der Architekt erneut empfehlen, beim aktuellen Projekt der Mehrzweckhalle auf die Regenwassernutzung zu verzichten. Dieser Entscheid ist weder ...
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger von Zeiningen Mit grossem Unverständnis nehme ich zur Kenntnis, dass der Gemeinderat und der Architekt erneut empfehlen, beim aktuellen Projekt der Mehrzweckhalle auf die Regenwassernutzung zu verzichten. Dieser Entscheid ist weder zeitgemäss noch zukunftsorientiert – und reiht sich leider ein in eine Reihe früherer Fehlentscheide. So wurde bereits bei der Sanierung unseres Sportplatzes, für rund 1,5 Millionen Franken, auf eine Regenwassernutzung bewusst verzichtet – obwohl genau dort ein enormer Wasserbedarf besteht und sich die Nutzung von gesammeltem Regenwasser geradezu aufdrängt. Ebenso wurde beim Kindergartenneubau, mit Kosten von rund 3,8 Millionen Franken, das Thema von Anfang an totgeschwiegen bzw. regelrecht sabotiert. Ich warte seit Sommer 2023 immer noch auf eine Antwort vom Gemeinderat von meinem zweiseitigen Vorschlag für die Regenwassernutzung für den Kindergarten. Dabei wäre gerade bei öffentlichen Bauten mit grossem Vorbildcharakter die Integration solcher nachhaltigen Lösungen ein Muss – auch im Hinblick auf Betriebskosten und Umweltschutz.
Während Zeiningen also die Augen vor der Zukunft verschliesst, gehen andere Gemeinden längst mit gutem Beispiel voran:
– Eine Zentrumsgemeinde im Fricktal prüft aktiv die Regenwassernutzung zur Bewässerung ihrer Sportplätze.
– In Bülach Schulhausneubau, Embrach (Embrachport), beim Denner-Neubau in Mägenwil oder im Werkhof-Neubau der Gemeinde Kirchberg gehört Regenwassernutzung bereits zur Selbstverständlichkeit. Warum also nicht bei uns? Warum wird bei jedem Bauprojekt systematisch verhindert, was andernorts als sinnvoll und notwendig erkannt wurde? Die Ausrede, es sei zu teuer oder zu kompliziert, hält einer sachlichen Prüfung längst nicht mehr stand.
Ich appelliere an alle Zeiningerinnen und Zeininger: Lassen wir nicht länger zu, dass unsere Gemeinde bei der Nachhaltigkeit hinterherhinkt. Denken wir an die kommenden Generationen – und setzen wir ein Zeichen für Verantwortung, Weitsicht und gesunden Menschenverstand.
An der Gemeindeversammlung vom 11. Juni haben wir die Chance, uns für eine zukunftsorientierte Regenwassernutzung stark zu machen – und dem Gemeinderat zu zeigen, dass Zeiningen mehr will als Flickwerk und kurzfristiges Denken.
ERNST DEISS, ZEININGEN