Auf dem «Hausberg» von Mettau – einem Ortsteil der Gemeinde Mettauertal – werden 40 Jahre Köhlerei im Mettauertal gefeiert. Natürlich kann dabei das alte Handwerk wieder hautnah erlebt werden. Das OK hat ein attraktives Rahmenprogramm zusammengestellt.
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Auf dem «Hausberg» von Mettau – einem Ortsteil der Gemeinde Mettauertal – werden 40 Jahre Köhlerei im Mettauertal gefeiert. Natürlich kann dabei das alte Handwerk wieder hautnah erlebt werden. Das OK hat ein attraktives Rahmenprogramm zusammengestellt.
Bernadette Zaniolo
«Ich habe supergute Leute gehabt», schwärmt Doris Wicki beim Besuch der NFZ auf dem Festplatz. Am Mittwochabend waren die 20 Ster Buchenholz aufgeschichtet und mit Tannästen eingehüllt. Wie die Köhlerin aus dem Entlebuch sagt, hätte der Regen am Mittwochmorgen keine negative Wirkung auf die Holzqualität. Gestern Donnerstag wurde der Kohlemeiler mit der «Löschi», einer Mischung aus Kohleabfällen und Erde, ummantelt. Die «Löschi» muss mit Wasser angefeuchtet werden. «Sie darf nicht zu nass und nicht zu trocken sein», verrät Wicki. Deshalb kommt ein Betonmischer zum Einsatz. «Der Auf bau ist sehr wichtig», betont die Köhlerin. «Je besser dieser ist, um so einfacher ist der Verkohlungsprozess.»
Jetzt heisst es «Wecker stellen»
Ab Mittwochabend beginnt mit dem Anzünden des Kohlemeilers der Verkohlungsprozess. Dann heisst es für Doris Wicki und ihre Hilfsköhler Heidi Moyn und Reto Schneider, den Wecker zu stellen. Denn alle zwei Stunden muss kalte Kohle nachgefüllt werden. Mittels Stechen von Löchern muss die Luftzufuhr geregelt werden, sprich der Kohlemeiler erfordert eine gute Überwachung. «Sie könnte es allein machen», sagt Doris Wicki zu Heidi Moyn, die die Köhlerin seit 2010 begleitet. «Leider habe ich noch keinen Nachfolger oder Nachfolgerin. Deshalb musste ich in diesem Jahr schon vier Projekte absagen», so Wicki. Mit Reto Schneider wirkt diesmal ein junger Mann aus dem Mettauertal als Hilfsköhler mit. Ob er für dieses alte Handwerk «Feuer und Flamme» schlägt, wird sich zeigen. Apropos Feuer und Flamme. Die Hitze im Meiler beträgt gemäss Doris Wicki zwischen 500 und 600 Grad. Der Verkohlungsprozess dauert zirka zehn Tage. Pro Ster Holz entstehen rund 80 Kilogramm Holzkohle. Beim Auspacken wird sich auch zeigen, wie die Eschenholz-Objekte einer Künstlerin geworden sind, die in die Meiler-Konstruktion eingebaut wurden.
Festakt, Vorträge und Musik
Rund um das Erleben des alten Handwerks hat das OK um André Schraner ein vielseitiges Rahmenprogramm zusammengestellt. Am Montag, 12. August, 16 Uhr, findet ein Vortrag über «Effektive Mikroorganismen» statt. Ein erster Höhepunkt ist der Festakt «40 Jahre Köhlerei im Mettauertal». Dieser ist am 13. August, um 20 Uhr. Am Mittwoch, 14. August, um 21 Uhr, wird der Kohlemeiler angezündet und damit der Verkohlungsprozess in Gang gesetzt. Am kirchlichen Festtag Maria Himmelfahrt, am 15. August, um 10 Uhr, findet ein ökumenischer Gottesdienst mit musikalischer und gesanglicher Umrahmung statt. Musik ertönt auch am 18. August (Konzert der Blaskapelle Rhybuebe, 11.30 Uhr), am 19. August (Musikgesellschaft Mettau, 19 Uhr) sowie am 22. August (Musikgesellschaft Wil/Schwaderloch, 19.30 Uhr) und am 24. August (Churzschlussörgeler, 19 Uhr). Da sich der Festplatz mitten in der Natur befindet, kann man auf der naturkundlichen Exkursion mit Meinrad Bärtschi am 21. August, 19 Uhr, noch mehr Spannendes erleben und entdecken.
Ab morgen Samstag, 10. August, 17 Uhr, ist auf dem Mettauerberg täglich eine Festwirtschaft in Betrieb. Die Holzköhlerei auf dem Mettauerberg dauert bis am 25. August.