Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Nur, wenn viele Betrachter nichts Schönes sehen, wird wahrscheinlich auch nichts Schönes vorliegen. Gewiss, tausende von Tetrapoden schützen einige Küsten vor Erosion, doch schön anzusehen sind sie wahrlich ...
Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Nur, wenn viele Betrachter nichts Schönes sehen, wird wahrscheinlich auch nichts Schönes vorliegen. Gewiss, tausende von Tetrapoden schützen einige Küsten vor Erosion, doch schön anzusehen sind sie wahrlich nicht. Zudem muss man die Autofahrer eher vor den Tetrapoden schützen, denn es ist nicht auszudenken, wenn ein Automobilist am Kreisel die Kurve nicht kriegt. Zudem ist die Geschichte mit dem Urmeer ziemlich an den Haaren herbeigezogen oder werden auf dem Sonnenberg auch solche Ungetüme hingestellt, denn schliesslich war auf dem «Top of Möhlin» auch mal Urmeer.
Dann frage ich mich auch, was genau ist hier eigentlich die Kunst. Der Hügel wird von einer Baufirma abgetragen. Der Boden wird vom Strassenbau versiegelt. Eine Zementfabrik giesst die Tetrapoden. Eine Transportfirma schleppt die tonnenschweren Dinger vor Ort und eine Kranfirma setzt sie ins Herzen des Kreisels. Wo also ist hier Ihre Kunst, Frau Mathis?
Statt, dass man den bestehenden Kreisel aufwertet und mit einheimischen Pflanzen (Zwergbüsche, Trockenrasen) bestückt um dem Artensterben (Käfer, Schmetterlinge, Bienen, etc.) entgegenzuwirken, baut man ein Betonmonster auf, welches die Landschaft nicht nur verschandelt, sondern auch noch die leergeräumte Ebene mehr aufheizt – Gedanken zum Klimawandel. Und mit dem Schönreden, dass Flechten und Moose sich ansiedeln werden, macht die Bauherrschaft auch keinen Stich, denn allein in meinem Garten findet man massenweise heimische Flechten- und Moosarten, die diejenigen an den Tetrapoden jetzt schon bei weitem ausstechen. Zudem wachsen bei mir aber auch Wildblumen, Wildgräser und Kräuter und weitere nützliche Pflanzen.
Liebe Einwohnerinnen und Einwohner von Möhlin und Umgebung, setzt Euch dafür ein, dass der Ryburgerkreisel eine noch viel bessere Naturoase wird als er schon ist und sicher nicht zu einem pseudokünstlerischen Ungetüm umgebaut wird.
ISTVÁN HORVÁTH, MÖHLIN