In einer zunehmend digitalen Welt setzt Denise Schmid, Präsidentin des Gewerbevereins Region Frick-Laufenburg (Geref), auf das, was Online-Plattformen nicht bieten können: Persönliche Kontakte und echte Begegnungen.
Susanne Hörth
An der Herbstmesse ...
In einer zunehmend digitalen Welt setzt Denise Schmid, Präsidentin des Gewerbevereins Region Frick-Laufenburg (Geref), auf das, was Online-Plattformen nicht bieten können: Persönliche Kontakte und echte Begegnungen.
Susanne Hörth
An der Herbstmesse Laufenburg (hela) hatte Denise Schmid in ihrer Grussbotschaft für die beiden Gewerbevereine Region Frick-Laufenburg (Geref) und Regio Laufenburg auf die Konkurrenz hingewiesen, welche der regionalen Wirtschaft durch das Internet erwächst. «Bestellungen im Internet können rund um die Uhr getätigt werden», sagt die Geref-Präsidentin im Gespräch mit der NFZ. Doch was dabei verloren gehe, sei der persönliche Kontakt. «Vertrauen und Beziehungen – das schafft kein Mausklick.» Nähe, ein zum Geschäft gehörendes Gesicht und unkomplizierte Lösungen vor Ort seien entscheidende Stärken des lokalen Gewerbes. Ein Beispiel: «Ich musste kürzlich einen in Frick gekauften Gegenstand reparieren lassen – das ging im Geschäft vor Ort ganz unkompliziert.» Solche Erfahrungen seien es, die Kundinnen und Kunden binden. «Man ist nicht einfach eine Nummer – man hat einen Namen und ein Gesicht.»
Für Denise Schmid steht fest: «Wir müssen mit unserer Arbeit überzeugen und für Qualität einstehen. Damit heben wir uns klar vom anonymen Internet ab.» Dennoch sei ein digitaler Auftritt heute unerlässlich. Die meisten Geref-Mitglieder seien online präsent, der Verein unterstütze sie mit Anregungen, Teilen von Links und beim Netzwerken.
Ein Verein mit Gesicht
Der Geref will nicht nur seinen Mitgliedern ein Gesicht geben, sondern auch selbst sichtbar sein. «Deshalb sind wir ein sehr aktiver Verein. Wir bieten unter anderem Plattformen und Treffpunkte», betont Denise Schmid. Denn viele Gewerbler hätten gleiche oder ähnlich gelagerte Probleme. So etwa die Suche nach Lernenden, Nachfolgelösungen, Arbeitskräftemangel und mehr. Ein Erfolgsmodell seit Jahren ist das Projekt «Schule trifft Wirtschaft». Bei diesem arbeiten Gewerbe und Oberstufenschulen in Frick, Gipf-Oberfrick und Laufenburg eng zusammen. Dabei werden Jugendliche, Eltern und Lehrbetriebe mit verschiedenen Veranstaltungen gezielt vernetzt und unterstützt.
Weitere, regelmässige Veranstaltungen, wie Betriebsbesichtigungen, Baustellenführungen oder Netzwerkanlässe mit fachkompetenten Referenten fördern den Austausch unter den Mitgliedern. Auch grosse Gewerbeausstellungen – früher als Expo Frick bekannt, heute unter dem Namen «Gewerbe vor Ort» – gehören zum festen Programm. «Wir wollen der Bevölkerung zeigen, wie vielfältig unser Gewerbe im Fricktal ist», so Denise Schmid. Gleichzeitig bieten solche Ausstellungen den Betrieben die Möglichkeit, sich ausserhalb ihrer Geschäftsräume zu präsentieren.
Engagement aus Überzeugung
Trotz zunehmender Hektik und ständigem Zeitmangel sei es nicht schwieriger geworden, Veranstaltungen zu organisieren, verneint die Geref-Präsidentin eine entsprechende Frage. Im Gegenteil: «Wir erhalten regelmässig Vorschläge von Mitgliedern – und es finden sich immer Leute, die mithelfen.» Sie lobt die lebendige Vereinskultur und verweist dankend auf ihre Vorgängerin Franziska Bircher, von der sie einen gut funktionierenden Verein habe übernehmen dürfen. «Wer möchte, kann mindestens einmal im Monat an einem unserer Anlässe teilnehmen.» Besonders erfreulich sei, dass immer mehr junge Leute an diesen Veranstaltungen anzutreffen seien.
Zuhören, verstehen, gestalten
Neben ihrem Engagement für den Geref ist Denise Schmid auch politisch aktiv: In ihrer Wohngemeinde Wittnau gehört sie dem Gemeinderat an und wird ab der kommenden Legislatur das Amt der Frau Gemeindeammann übernehmen. Ob als Vereinspräsidentin oder Gemeinderatsmitglied – für sie gilt: «Immer ein offenes Ohr für die Menschen haben, ihnen auf Augenhöhe begegnen.» Zuhören können ist daher für Denise Schmid in jeder ihrer Aufgaben sehr wichtig. Ebenso, Sorge zueinander zu tragen. Die Gemeinschaft trage dazu bei, ein Stück Heimat zu vermitteln und die Identifikation für unsere Region zu bewahren.