Dem Möhliner Wohn- und Pflegezentrum stehen mittel- und langfristig enorme Herausforderungen ins Haus. Davon zeichnete die Generalversammlung ein erstes grobes Bild. Der Vorstand des Trägervereins bleibt unverändert.
Ronny Wittenwiler
Es gab vieles am ...
Dem Möhliner Wohn- und Pflegezentrum stehen mittel- und langfristig enorme Herausforderungen ins Haus. Davon zeichnete die Generalversammlung ein erstes grobes Bild. Der Vorstand des Trägervereins bleibt unverändert.
Ronny Wittenwiler
Es gab vieles am Mittwochabend, was womöglich unter den Begriff einer neuen Normalität fallen dürfte: Eine zum dritten Mal in Folge sinkende Mitarbeiterf luktuation (5,7 Prozent; vor wenigen Jahren bis zu 25 Prozent), weniger krankheitsbedingte Ausfälle, deutlich weniger temporäre Anstellungen, eine Bettenauslastung von beinahe einhundert Prozent. Die neue Normalität setzt sich fort im Stadelbach, genauso die Kontinuität auf strategischer Ebene: Sämtliche Vorstandsmitglieder des zuständigen Trägervereins («Wohnen im Alter») stellten sich an der Generalversammlung für ein weiteres Jahr zur Verfügung (und wurden auch gewählt).
Personell nachgerüstet
Es gab schon turbulentere Generalversammlungen im Stadelbach, das weiss auch Markus Fäs. Der Möhliner Gemeindeammann ist Präsident des Trägervereins, und er hielt es mit Albert Einstein: «Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muss sich vorwärtsbewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.» Er wolle damit veranschaulichen, wie wichtig Weiterentwicklung sei. Gerade jetzt in diesen normalen Zeiten – nach turbulenten Jahren im Stadelbach – solle dieses sich Bewegen nicht ein atemloses Sprinten sein, sondern ein kontrolliertes, umsichtiges Vorankommen. «Das sehe ich derzeit erfüllt», sagte Fäs. «Dazu gehört nicht zuletzt, dass der Bestand an Pf legepersonal nochmals deutlich aufgestockt und weiter professionalisiert worden ist. Das ist absolut im Sinne des Vorstands.» (Trotz höherer Personalkosten resultiert in der Jahresrechnung ein Gewinn von rund 300 000 Franken.)
Expansion wird nötig
Dieses unaufgeregte, aber permanente Vorwärtskommen scheint notwendig. Nochmals der Präsident des Trägervereins: «In den nächsten Jahren und Jahrzehnten wird die Zahl der Pf legebetten im Fricktal massiv ansteigen müssen, damit die Nachfrage der geburtenstarken Jahrgänge, die nun langsam ins Rentenalter kommen, befriedigt werden kann.» Im Stadelbach habe sich eine Arbeitsgruppe dem Thema angenommen. «Ein zusätzliches Angebot ist in Vorbereitung.» Yasin Alemdar, der seit letztem Jahr die Co-Geschäftsleitung im Stadelbach mit Marion Wegner-Hänggi teilt, gab diesbezüglich zu Protokoll: «Die demografischen Herausforderungen zwingen uns zum Handeln. Mittelfristig ist der Bau weiterer Alterswohnungen direkt hinter den bestehenden vorgesehen.» Zudem gelte es mit Blick auf ein nächstes Jahrzehnt, die Kapazitäten im Stadelbach zu verdoppeln. Ideen, wie die dafür vorgesehene Baulandreserve der Gemeinde zu entwickeln sei, gebe es bereits, sagte Alemdar. Doch das ist, vorerst, Zukunftsmusik.
Wie im Bienenstock
Für den Rückblick sorgte Co-Geschäftsleiterin Marion Wegner- Hänggi. Es ist kein Kommen und Gehen mehr bei den Mitarbeitenden, vielmehr eines von Besucherinnen und Besuchern. Wegner-Hänggi sprach von regelmässigen musikalischen Anlässen, Schulklassen, die auf Besuch kommen, freiwillige Besucher. «Sie alle kommen vorbei und schenken uns ihre Zeit, das ist eine riesige Freude.» Das alles scheint die neue Normalität. Eine Selbstverständlichkeit ist es deswegen noch lange nicht.
Der alte und neue Vorstand des Trägervereins setzt sich zusammen aus Markus Fäs (Präsident), Ineke Lötscher (Vizepräsidentin), Markus Haller, Pius Koller, Gaby Hasler und Valentin Braccini. Ebenso Einsitz im Vorstand nimmt der Möhliner Gemeinderat Hans Metzger, als Delegierter der Gemeinde.