Naturenergie reicht Baugesuch für Rheinfelden 20plus ein

  19.12.2025 Wirtschaft

Nach drei Jahren intensiver Vorbereitung hat die Firma Naturenergie im November 2025 die vollständigen Unterlagen für das Baugesuch zum Projekt Rheinfelden 20plus eingereicht. Dies teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Ziel dieses binationalen Projekts ist es, durch die Vertiefung des Rheinbetts ober- und unterhalb des Wasserkraftwerks Rheinfelden die Stromproduktion um rund 20 Millionen Kilowattstunden pro Jahr zu steigern – genug für etwa 6000 Haushalte. Mit der Gesuchstellung beim Bundesamt für Energie beginnt nun die nächste entscheidende Phase für das technisch anspruchsvolle Vorhaben.

Die Planunterlagen werden voraussichtlich ab Kalenderwoche 2/2026 öffentlich aufgelegt, und zwar bei der Gemeinde Rheinfelden (Stadtbauamt) und beim Kanton Aargau (Departement Bau, Verkehr und Umwelt). Zudem wird es eine Anhörung mit Einsprachemöglichkeit geben. «Mit Rheinfelden 20plus machen wir unseren Wasserkraftstandort noch leistungsfähiger – im Einklang mit Umweltstandards und im offenen Dialog mit der Region», sagt Jochen Ulrich, Leiter Asset Management bei Naturenergie. «Wir schätzen den laufenden Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern sowie den Umweltverbänden. Wir laden alle Interessierten ein, die Unterlagen zu prüfen und ihre Beiträge in das Verfahren einzubringen.»

Für die geplante Vertiefung des Rheinbetts gibt es keine Blaupause. Probeaushübe haben gezeigt: Mit modernsten Methoden kann unter Wasser gearbeitet werden, ohne die Ufer zu beeinträchtigen. Die Ergebnisse fliessen direkt in die weitere Planung und in die Umweltgutachten ein. «Rheinfelden 20plus steht für mehr Strom aus Wasserkraft bei konsequenter Einhaltung ökologischer Standards. Die Umweltverträglichkeitsprüfung 2024/25 und die Begleitung durch eine unabhängige ökologische Kommission sind zentrale Bausteine. Umweltmassnahmen – wie neue Rückzugs- und Kaltwasserzonen für Fische, Monitorings von Wasserqualität, Lärm und Natur sowie der Schutz der Lebensräume im Wasser – sind fest eingeplant.» Naturenergie setze auf einen offenen Austausch und nehme die Belange der Bürgerinnen und Bürger beiderseits des Rheins ernst. Mit Projektbeginn wurden mehrere Bürgerdialoge und Informationsveranstaltungen durchgeführt, um Anliegen, Anregungen und Fragen frühzeitig aufzunehmen und transparent zu kommunizieren. Die Rückmeldungen aus der Bevölkerung fliessen in die Planung ein. Mit der Gesuchstellung ist ein wesentlicher Meilenstein erreicht. «Wenn alles nach Plan läuft, starten wir 2027 mit den Bauarbeiten. Für die beiden Baustellen rechnen wir mit je zwei bis drei Jahren. Sofern die Genehmigungs prozesse reibungslos verlaufen, erscheint eine Fertigstellung bis 2030 realistisch», sagt Jochen Ulrich. (mgt/nfz)


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