Meilenstein für Projekt Herdehaus
02.04.2023 HerznachWohnbaugenossenschaft Herznach-Ueken ist erfreut
Die kantonale Denkmalpflege hat signalisiert, dass sie sich das zweite Vorprojekt Herdehaus vorstellen könne. Damit hat die Realisierung des ersten Bauprojektes der Wohnbaugenossenschaft (WBG) eine wichtige Hürde genommen. ...
Wohnbaugenossenschaft Herznach-Ueken ist erfreut
Die kantonale Denkmalpflege hat signalisiert, dass sie sich das zweite Vorprojekt Herdehaus vorstellen könne. Damit hat die Realisierung des ersten Bauprojektes der Wohnbaugenossenschaft (WBG) eine wichtige Hürde genommen. Gemäss Präsident David Kläusler könnten die Wohnungen in Herznach im 2025 bezugsbereit sein.
Bernadette Zaniolo
«Ich habe eine sehr freudige Nachricht. Offenbar ist uns mit dem zweiten Vorprojekt des Herdehauses bei der Denkmalpflege der Durchbruch gelungen», sagt David Kläusler. Das Aufatmen, die Erleichterung des Präsidenten der Wohnbaugenossenschaft ist hörbar. Noch an der letzten Generalversammlung musste er die Anwesenden von der Ablehnung des Vorbaugesuchs orientieren. Im Juli letzten Jahres wurde die Denkmalpflege dann zu einem Augenschein vor Ort eingeladen und es wurde über realisierbare Lösungen gesprochen. In der Folge hat Architekt Marc Böller ein neues Projekt ausgearbeitet. «Nun hat uns die Denkmalpflege signalisiert, dass das neue Projekt aus ihrer Sicht bewilligungsfähig wäre», heisst es in der Einladung zur Generalversammlung der WBG Herznach-Ueken. Diese findet am 24. April statt und ist öffentlich. Die Genossenschafterinnen und Genossenschafter befinden dann über das neue Projekt sowie das benötigte Anteilskapital. Kläusler hofft, dass auch viele Nichtgenossenschafter und -genossenschafterinnen an der GV teilnehmen, um so neue Mitglieder zu gewinnen.
Gesamtkosten von fast drei Millionen Franken
Das neue Projekt sieht den Bau von fünf altersgerechneten Wohnungen vor. Dabei handelt es sich um je zwei 2,5- und 3,5-Zimmer-Wohnungen sowie eine 4,5-Zimmer-Wohnung. «Nicht luxuriös, aber auch nicht billig», beschreibt der Genossenschaftspräsident den Standard. Die Gesamtkosten (Grundstückerwerb und Baukosten) für das erste Bauprojekt, der 2018 gegründeten Wohnbaugenossenschaft, belaufen sich auf zirka 2,7 Millionen Franken. Gegenüber dem ersten Vorprojekt fallen die Kosten um knapp eine Million Franken tiefer aus; dieses beinhaltete noch acht Wohnungen. «Wir dürfen nicht zwei gleich grosse Häuser aufstellen, wie ursprünglich geplant», so David Kläusler. Das Wohnhaus muss innerhalb des heutigen Querschnitts gebaut werden; jedoch wäre ein gedeckter Auto-Unterstand bewilligungsfähig. Im Gespräch lobt er mehrmals die Arbeit von Architekt Marc Böller und die konstruktiven Gespräche mit den Verantwortlichen der Wohnbaugenossenschaften von Wittnau und Wölflinswil.
Zeitzeuge integrieren
Die Mietwohnungen an der Schulstrasse in Herznach entsprechen der Idee des altersgerechten Wohnens, dienen aber auch einer gemischten Nutzung und sie sind alle mit Lift zugänglich. «Ich bin nicht immer für Abriss», hält Kläusler bezüglich des Herdehauses in Herznach, einem Hochstudhaus aus dem Jahre 1663, fest. Dieses sei jedoch gemäss Beurteilung von Fachleuten durch viele bauliche Veränderungen ein Sammelsurium verschiedenster Zeitepochen und somit «ein nicht mehr schützenwertes Objekt.» Wie David Kläusler der NFZ jedoch verrät, werde nach Möglichkeit einer der beiden Hochstüden im Treppenaufgang des Neubaus integriert.
Gibt die Generalversammlung dem Projekt und der damit verbundenen Finanzierung (20 bis 30 Prozent beziehungsweise rund eine Million Franken der Gesamtkosten durch Zeichnung von Genossenschaftsanteilen) grünes Licht, wird das Baugesuch ausgearbeitet. Läuft es nach Plan, erfolgt der Baustart Anfang 2024 und ab Anfang 2025 könnten schon die ersten Wohnungen bezugsbereit sein. «Jeder Genossenschafter ist wichtig», betont David Kläusler bezüglich der Realisierung des Projektes. Er hofft auch, die Kirch- und Einwohnergemeinde an Bord holen zu können. Das Land befindet sich im Eigentum der Gemeinde, konnte jedoch von der WBG bereits früher reserviert werden. Sie zählt aktuell 50 Genossenschafterinnen und Genossenschafter, welche Anteilsscheine von je 1000 Franken gezeichnet haben. «Wir wollten kein Geld horten, sondern erst mehr Kapital, wenn auch gebaut wird», hält David Kläusler dazu fest.
3. Generalversammlung der Wohnbaugenossenschaft WBG Herznach-Ueken am Montag, 24. April, 19.30 Uhr (Gemeindesaal Herznach). Die Versammlung ist öffentlich. Interessierte sind willkommen.