Der Probebetrieb – bei welchem auch zwei Zeitzeugen anwesend waren – am vergangenen Samstag ist geglückt. Jetzt geht die Heuballenpresse ins Museum auf dem Bözberg, wo sie am Museumstag, am 21. Mai, auch in Betrieb sein wird.
Bernadette Zaniolo
In zirka ...
Der Probebetrieb – bei welchem auch zwei Zeitzeugen anwesend waren – am vergangenen Samstag ist geglückt. Jetzt geht die Heuballenpresse ins Museum auf dem Bözberg, wo sie am Museumstag, am 21. Mai, auch in Betrieb sein wird.
Bernadette Zaniolo
In zirka 40 Stunden Fronarbeit haben sechs Mitglieder der Männerriege Hottwil die Heuballenpresse restauriert. Am vergangenen Samstag wurden die letzten Arbeiten ausgeführt und der Probebetrieb durchgeführt. Dabei zeigte sich, wieviel körperliche Kraft damals erforderlich war, um so eine Heuballe, welche rund 40 Kilogramm wog und dannzumal mit Draht gebunden wurde, zu pressen. «Wir hatten schon eine modernere, mit Motor» erinnert sich der heute 80-jährige Urs Oeschger an seine Jugendzeit. Wie der Heuhändler aus Oberhofen gegenüber der NFZ sagt, hatte sein Vater damals zirka zwei bis drei Mitarbeiter für diese Arbeit. «Während des halben Winters wurde Heu gepresst. Im Mettauertal und dem Sulztal sowie in Schwaderloch waren wir fast in jedem Haus, um Heuballen zu pressen.»
Die von der Männerriege Hottwil aufgefrischte Presse ist über 100 Jahre alt; das bestätigte am Samstag auch der 84-jährige Georg Keller, der in seiner Jugendzeit noch erlebt hatte, wie eine solche in Betrieb war.
Presse auch für die Armee im Einsatz
«Die Heuballenpresse war von Hottwil aus in der Region Brugg und im Fricktal im Einsatz und mit dieser wurde unter anderem auch für die Schweizer Armee Heu gepresst», sagt Toni Keller. Dieses Gerät kam 1990 beim Abbruch des ehemaligen Hauses von Bauer und Heuhändler Hans Keller, Isachs, zum Vorschein. Der «Isächeli», wie er genannt wurde (wegen seines Schnauzes auch «Hindenburg»), ist der Urgrossvater von Heinz Keller. Dieser freute sich, dass dieses alte Gerät – es musste vorher mehrmals gezügelt werden – restauriert wurde und nun ins Dorfmuseum auf den Bözberg kommt. «Es ist keine Leihgabe», betont Toni Keller gegenüber der NFZ. «Sie wird im Museum einen bleibenden Platz erhalten und in den Einsatz kommen, wenn öffentliche Vorführungen sind.»
Beim 1990 abgerissenen Bauernhaus, der «Arche», handelte es sich um ein ursprünglich mit Stroh bedecktes Haus, welches später mit Ziegeln gedeckt wurde und einen Tremkeller (Keller mit Balkendecke) hatte.
Die Männerriege
Die Männerriege Hottwil zählt noch zirka zehn Mitglieder. Nebst den wöchentlichen Turnstunden lädt die Männerriege Hottwil alternierend mit den Turnerinnen und Turnern des TSV Mettauertal die Dorfbevölkerung von Hottwil und Wil sowie auswärtige Gäste zur alljährlichen Auffahrtswanderung ein und widmet sich weiteren kulturellen Projekten.
An der Auffrischung der Heuballenpresse waren die sechs Männerriegler Michael Bratschi, Ralf Bredanger, Otto Deppeler, Robert Keller, Toni Keller und Martin Reinhard beteiligt. (bz)