Referendumsabstimmung in Kaisten fällt deutlich aus
Das Kaister Stimmvolk hat die flächendeckende Einführung von Tempo 30 abgelehnt. Referendumsinitiant Oliver Strebel zeigte sich überrascht über das deutliche Resultat mit 612 Nein- gegenüber 498 ...
Referendumsabstimmung in Kaisten fällt deutlich aus
Das Kaister Stimmvolk hat die flächendeckende Einführung von Tempo 30 abgelehnt. Referendumsinitiant Oliver Strebel zeigte sich überrascht über das deutliche Resultat mit 612 Nein- gegenüber 498 Ja-Stimmen.
Susanne Hörth
Tempo 30 sorgt derzeit in mehreren Fricktaler Gemeinden für Diskussionen. Während die einen darin eine Entschleunigung und mehr Sicherheit sehen, argumentieren andere gegen die Geschwindigkeitsbeg renzu ng. Auch in Kaisten war das Thema umstritten. Der Gemeinderat hatte an der Sommer Gemeindeversammlung die schrittweise Einführung von Tempo 30 auf Gemeindestrassen beantragt. Knapp angenommen wurde hingegen ein Abänderungsantrag aus der Versammlung, der eine flächendeckende Einführung in allen Quartieren vorsah – mit 71 Ja- zu 67 Nein-Stimmen.
Kurz darauf kam das Referendum mit 288 gültigen Unterschriften zustande. Am Sonntag sprachen sich die Kaister Stimmberechtigten an der Urne mit 612 Nein- gegenüber 498 Ja-Stimmen nun endgültig gegen die f lächendeckende Einführung von Tempo 30 aus. Die Stimmbeteiligung betrug 56,6 Prozent.
Thema vom Tisch
«Ich bin überrascht, dass das Resultat so deutlich ausgefallen ist», sagte Oliver Strebel. Die NFZ erreichte den Initianten kurz nach Bekanntgabe des Ergebnisses beim Einsammeln der Plakate, mit denen das Referendumskomitee gegen Tempo 30 geworben hatte. «Für mich war von Anfang an klar, dass ich die Plakate sofort nach der Abstimmung entfernen werde.» Strebel sieht sich durch die Ablehnung bestätigt: «Kaisten weist kein Sicherheitsdefizit auf. Dort, wo Massnahmen nötig waren – etwa in der Schulbegegnungszone oder im Mitteldorf – wurden diese bereits umgesetzt.» Bedauerlich seien für ihn die persönlichen Angriffe in Leserbriefen im Vorfeld der Abstimmung. Mit dem Entscheid sei das Thema Tempo 30 für ihn nun vom Tisch.
«Gelebte Demokratie»
Auch Gemeindeammann Oliver Brem betonte: «Wir werden in den nächsten zwei bis drei Jahren von uns aus zu Tempo 30 sicher nichts unternehmen.» Ausgenommen natürlich, wenn das Thema durch ein Initiativbegehren aus der Bevölkerung erneut aufgegriffen werde. «Wir respektieren selbstverständlich den Urnenentscheid. Das ist gelebte Demokratie.»