Hohe Ausgaben – sinkende Steuereinnahmen
02.12.2023 MettauBei der Kirche in Mettau stehen Sanierungen an
Die römisch-katholische Kirchgemeinde Mettau rechnet in den nächsten Jahren mit Investitionen von zirka 750 000 Franken für diverse Sanierungen in und an der St. Remigius-Kirche in Mettau sowie für die Friedhof- und ...
Bei der Kirche in Mettau stehen Sanierungen an
Die römisch-katholische Kirchgemeinde Mettau rechnet in den nächsten Jahren mit Investitionen von zirka 750 000 Franken für diverse Sanierungen in und an der St. Remigius-Kirche in Mettau sowie für die Friedhof- und Parkplatzmauer.
Bernadette Zaniolo
Die St.-Remigius-Kirche in Mettau gehört zu den schönsten Kirchen der Schweiz und steht unter Eidgenössischem Denkmalschutz. Sie wurde von 1773 bis 1776 im spätbarocken Stil gebaut. Der Turm wurde von der vormaligen Kirche aus dem Jahr 1670 übernommen. In den letzten Jahren kamen immer mal wieder Schäden zum Vorschein und es zeigt sich Handlungsbedarf. Wie Kirchenpflegepräsident Rolf Prions auf Anfrage der NFZ sagt, sei der Auftrag zur Sanierung eines Fenstersims an der Kirche nun erteilt worden. Dieser hatte sich bereits gelöst und war nach vorne ausgebrochen, wie bereits an der Kirchgemeindeversammlung 2021 orientiert wurde.
Ebenfalls ein Problem ist die Feuchtigkeit im Holz hinter den Altären und den Säulen. Das Feuchtigkeitsproblem ist auch in anderen Kirchen bekannt. Gemäss Aussagen der Denkmalpf lege und aus Fachkreisen sind es Folgen des Klimawandels. Um der Ursache in der St.-Remigius auf den Grund zu gehen, wurde eine Fachfirma mit den Abklärungen beauftragt. «Der Bericht ist noch ausstehend», hält der Kirchenpflegepräsident fest.
Kürzlich fand eine Begehung mit der kantonalen Denkmalpflege betreffend der maroden Friedhof- und Parkplatzmauer statt. Diese wurde gemäss Prions ursprünglich im Jahr 1875 erbaut und später mit Zementputz überzogen. Die Mauer Richtung Oberdorf wurde erst später erbaut. Ein Baumeister wurde mit der Kostenanalyse für die Sanierung der Friedhofmauer Richtung Parkplatz sowie Richtung Pfarreizentrum beauftragt. Die geschätzten Kosten von zirka 50 000 Franken sind im Finanzplan enthalten. Mit weiteren 50 000 Franken wird für die Revision der Orgel gerechnet und für die Elektro-Einrichtungen und die Heizungs-Sanierung wird nochmals mit 50 000 Franken gerechnet.
Bis zu 25 Prozent weniger Steuerertrag?
Für die Aussen- und Innenrenovation der Kirche geht die Kirchenpflege von Kosten von 300 000 bis 600 000 Franken aus. «Diese können wir sicher nicht aus eigenen Mitteln stemmen», erklärt Rolf Prions und hält dazu fest: «Die flüssigen Mittel betragen derzeit rund 150 000 Franken». Er sagt weiter, dass der Finanzplan erhebliche Unsicherheiten beinhaltet. Laut einer Studie von Ecoplan, aus welcher Prions an der Kirchgemeindeversammlung zitierte, muss bis im Jahr 2045 mit bis zu 25 Prozent weniger Ertrag, sprich Steuereinnahmen, gerechnet werden.
A ngesprochen auf Austritte wegen der Aufdeckung der zahlreichen Missbrauchsfälle durch kirchliche Amtsträger, sagt der Kirchenpflegepräsident, dass diese seit der Medienmitteilung im September nochmals zugenommen hätten und ergänzt: «nicht nur bei uns.»
Erfreuliches und Änderungen
Erfreulich ist jedoch, dass Pater Solomon Obasi an der Kirchgemeindeversammlung von letzter Woche von allen 37 anwesenden Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern als Pfarrer gewählt wurde. Weiter wurde die Rechnung 2022, welche mit einem Aufwandüberschuss von 10 783 Franken schloss, genehmigt.
Das Budget 2024 sieht ebenfalls Mehrausgaben von rund 10 000 Franken vor und basiert auf einem unveränderten Steuerfuss von 24 Prozent. Auf die Ankündigung der Änderung der Gottesdienstzeiten ab Januar im Pastoralraum Region Laufenburg folgte aus der Versammlung ein Antrag zur Ablehnung. Der Antrag aus der Versammlung wurde jedoch zurückgewiesen. An der Versammlung wurde angeregt, die Anzahl der Gottesdienste insgesamt zu reduzieren. Der entsprechende Antrag wurde zur Abklärung entgegengenommen und wird mit den Pastoralraummitarbeitenden besprochen.
An der Kirchgemeindeversammlung von letzter Woche nahmen 37 von total 649 Stimmberechtigten teil.