Höherer Güterumschlag in den Rheinhäfen
14.03.2025 BaselDer Jahresumschlag in den Schweizerischen Rheinhäfen betrug im letzten Jahr rund 5,4 Millionen Tonnen. Dies entspricht einem Umschlagsplus von 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Zu diesem starken Jahresergebnis tragen vor allem die Gütergruppen Mineralölprodukte ...
Der Jahresumschlag in den Schweizerischen Rheinhäfen betrug im letzten Jahr rund 5,4 Millionen Tonnen. Dies entspricht einem Umschlagsplus von 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Zu diesem starken Jahresergebnis tragen vor allem die Gütergruppen Mineralölprodukte sowie Güter der Kreislaufwirtschaft bei. Der Umschlag von Vollcontainern stieg um 5 Prozent. Aufgrund reduzierter Terminalkapazitäten wegen laufender Erneuerungsmassnahmen sank der Umschlag von Leercontainern um 39 Prozent. Die Containerumschläge auf die Bahn verdoppelten sich. Insgesamt wurden per Schiff und Bahn gegenüber dem Vorjahr 6,6 Prozent mehr Container umgeschlagen. Durch die temporäre Schliessung der Raffinerie in Cressier (NE) wurden im Frühling, speziell im Mai, sehr hohe Umschlagszahlen erreicht. Der Gesamtumschlag bei den Mineralölprodukten nahm damit, über das ganze Jahr betrachtet, um 6,8 Prozent zu. Im Containerbereich erreichten die Rheinhafenterminals 2024 einen schiffseitigen Umschlag von 100 032 TEU (Ein «TEU» entspricht einem 20 Fuss-Container). Viele Leercontainer wurden direkt an die Terminals ins grenznahe Ausland überführt, da sich durch zeitweise Revisionsarbeiten und nach dem Bau des neuen Multifunktionsterminals am Südquai die Krankapazität für den Containerumschlag reduziert hat. Diese wird am Nordquai durch einen neuen Kran ab Anfang 2026 kompensiert. Sehr erfreulich hat sich der Containerumschlag auf die Bahn entwickelt. Hier schlugen die Terminals in den Schweizerischen Rheinhäfen 33 128 TEU um. Dies entspricht einer Verdoppelung gegenüber 2023. Insgesamt wurden so 2024 auf Schiff und Bahn 133 160 TEU umgeschlagen. Die Trockengüter, insbesondere die bereits erwähnte Gütergruppe Recyclingmaterial, aber auch die Nahrungs- und Futtermittel, Agrarprodukte, Metallerzeugnisse und der Umschlag von Steinen und Erden entwickelten sich positiv. Im Bereich Recycling lagen die Bodenaushubmengen auf Vorjahresniveau, während die Schrottmengen im Export vor allem im letzten Quartal 2024 deutlich anstiegen. Dies ist auf die vorübergehende Schliessung der Stahlwerke in der Schweiz zurückzuführen. Im Getreidebereich war die Auslastung auf einem guten Niveau bei einer gleichzeitigen Zunahme der Importmengen. Grund dafür ist die schlechte Inlandernte 2024, welche sich auch auf das erste Halbjahr 2025 auswirken wird. Mit Blick auf die einzelnen Hafenstandorte ergibt sich in allen drei Arealen ein Umschlagsplus. Am stärksten war das Wachstum mit 14,4 Prozent im Hafen Birsfelden, aber auch der Auhafen Muttenz und der Hafen Kleinhüningen tragen mit 4,6 respektive 5,1 Prozent zum gestiegenen Jahresumschlagsergebnis der Schweizerischen Rheinhäfen bei.
Die Prognosen für 2025 sind mit verschiedenen globalen Unsicherheiten verbunden. Der Angriffskrieg von Russland in der Ukraine und der Krieg im Nahen Osten haben nach wie vor Einfluss auf den weltweiten Handel und somit auch auf die Binnenschifffahrt. Die angekündigten Strafzölle der Vereinigten Staaten von Amerika sorgen an den Märkten für starke Verunsicherung. Gleichzeitig laufen die Schweizer Exporte über die Rheinhäfen auf einem guten Niveau und die Importe dürften 2025 mit einer hohen Nachfrage nach Konsumgütern und Rohstoffen ebenfalls stabil bleiben. Die Binnenschifffahrt und die Hafenwirtschaft sind auch für das kommende Jahr gut aufgestellt, um die Sicherstellung der wirtschaftlichen Landesversorgung der Schweiz zu gewährleisten. (nfz)