Grosses Interesse am Erhalt des «Landhus»
12.01.2024 WirtschaftDas Projekt, das letzte Restaurant in Gansingen zu erhalten, ist auf gutem Weg. Die Initianten sind überzeugt, dass das benötigte Aktienkapital bis Ende Januar zusammenkommt.
Bernadette Zaniolo
Im September 2023 wurde bekannt, dass sich in Gansingen eine ...
Das Projekt, das letzte Restaurant in Gansingen zu erhalten, ist auf gutem Weg. Die Initianten sind überzeugt, dass das benötigte Aktienkapital bis Ende Januar zusammenkommt.
Bernadette Zaniolo
Im September 2023 wurde bekannt, dass sich in Gansingen eine Interessensgemeinschaft, die IG Landhus, gebildet hatte. Deren Ziel ist es, das letzte Restaurant im Dorf zu erhalten und weiterzuentwickeln (die NFZ berichtete). Am Mittwochabend lud die IG zu einer Information ins Untergeschoss der Turnhalle ein. «Wir waren positiv überrascht über das grosse Interesse», freut sich Mitinitiant und IG-Sprecher Viktor Erdin. Er konnte 71 Personen begrüssen. Zu Beginn des Abends erläuterte er die «Wirtschaftslage» im Tal, angedachte Investitionen in die Liegenschaft und hielt fest, dass der bisherige Pächter des Restaurants signalisiert habe, dass er die nächsten vier bis fünf Jahre noch auf dem «Landhus» wirten wolle.
Mit Spannung wurde an diesem Abend natürlich die Bekanntgabe des Verkaufspreises erwartet. Michel Steiner sagte, dass der mit der Verkäuferschaft ausgehandelte Preis für die Parzelle 114 von 640 000 Franken fair sei. Diese umfasst 988 Quadratmeter. Das darauf befindliche Restaurant mit darüberliegender Wohnung hat Baujahr 1937. Zum Restaurant gehört ein Saal, eine Kegelbahn, eine Remise sowie ein Holzschopf. Steiner erläuterte die Investitionen der letzten Jahre, dazu gehört etwa die Renovation des Restaurants im 2016, der Saalumbau 2020 sowie der im 2023 erfolgte Heizungsersatz.
Ziel der IG Landhus ist es, die Parzelle (dazu gehört auch eine Baulandreserve) mit der Immobilie des Restaurants Landhus inklusive Wohnung zum vereinbarten Preis von 640 000 Franken zu erwerben. Darin enthalten ist die Übernahme eines Darlehens von 20 000 Franken und die bestehende Hypothek über 370 000 Franken.
Bereits über 20 Aktien gezeichnet
Gemäss den Berechnungen der Initianten wird ein Mindestkapital von 250 000 Franken benötigt. Wie Viktor Erdin gegenüber der NFZ sagt, wird jedoch ein Aktienkapital von mindestens 325 000 Franken angestrebt; dies durch die Zeichnung von mindestens 65 Aktien zum Preis von je 5000 Franken. Dieser beinhaltet 1000 Franken Aktienkapital und 4000 Franken Aktionärsdarlehen. «Das Darlehen wird je nach Geschäftsverlauf verzinst», sagt Viktor Erdin. Er zeigte sich im Gespräch mit der NFZ optimistisch, dass sogar die Zeichnung von 100 Aktien zustande komme. Bereits bis zur Versammlung wurden 20 Aktien gezeichnet. «Nach der Versammlung haben weitere Personen gezeichnet und von den zehn Personen, die sich für die Teilnahme an der Versammlung entschuldigt hatten, haben wir von zweien auch schon eine Zusage.» Er betont, dass sich auch Personen von ausserhalb von Gansingen beteiligen dürfen.
Mehr Spielraum
Wie Erdin erklärt, würde bei einer Zeichnung von 100 Aktien mehr Spielraum für Investitionen bestehen. Wie er weiter sagt, seien sowohl der Pächter des Restaurants sowie die Besitzer der angrenzenden «Bäckerei»-Liegenschaft in die Pläne der IG einbezogen worden. «Wir wollen für alle eine gute Lösung finden», so Erdin. «Ja, es ist ein sportliches Ziel», so Viktor Erdin angesprochen auf die Aktienzeichnungsfrist bis am 31. Januar 2024. Danach soll der Aktionärsbindungsvertrag, die Aktienübertragung und die Unterzeichnung des Kaufvertrags (bis Ende Mai 2024) erfolgen. Es wird keine neue Aktionärsgesellschaft gegründet werden, sondern die Iurenia AG in Landhus Gansingen AG umfirmiert werden.
Die Initianten der Rettung des Restaurants Landhus sind Viktor Erdin, Mario Hüsler, Meinrad Jappert, Severin Senn und Michel Steiner.