Gibt es einen Gemeinschaftsgarten oder gar ein Kaninchengehege?
07.05.2024 ZeihenZeihen: Workshop zur Neugestaltung des Lern- und Lebensraumes rund ums Schulhaus
Wie soll der Lebensraum rund ums Schulhaus künftig aussehen und genutzt werden? An der Zukunftswerkstatt in der Turnhalle wurden zahlreiche spannende Ideen gesammelt. Bereits Anfang des nächsten ...
Zeihen: Workshop zur Neugestaltung des Lern- und Lebensraumes rund ums Schulhaus
Wie soll der Lebensraum rund ums Schulhaus künftig aussehen und genutzt werden? An der Zukunftswerkstatt in der Turnhalle wurden zahlreiche spannende Ideen gesammelt. Bereits Anfang des nächsten Schuljahres sollen erste Massnahmen umgesetzt werden.
Karin Pfister
Ein Baumhaus, ein Barfussweg, Nistkästen und Wasserstellen für Kleintiere, ein Garten mit Beeren und Gemüse oder ein Gehege für Kaninchen oder Zwerggeissen. Das waren nur einige von vielen Ideen, welche Kinder und Erwachsene am Impulsmorgen, organisiert von Schulleitung und Gemeinderat, äusserten. Für Heiterkeit sorgte der Vorschlag, anstelle des Gemeindehauses einen Wasserspielplatz zu errichten. «Während der ersten Phase geht es einfach mal darum, frei zu denken, um möglichst viele verschiedene Vorschläge zu sammeln», erklärte Gemeinderätin Jeannine Menet. Entstanden ist die Idee, den Lern- und Lebensraum rund ums Schulhaus neu zu konzipieren während der vergangenen Projektwoche, in der die Schülerinnen und Schüler einen Lebensturm hinter dem Schulhaus gestaltet haben.
Verbinden und vernetzen
Rund 25 Kinder sowie 14 Erwachsene – Eltern, Grosseltern sowie Freiwillige aus dem Dorf – trafen sich am Samstagmorgen bei schönstem Frühlingswetter auf dem Schulareal in Zeihen. Der Workshop ist eine von verschiedenen Veranstaltungen zum Thema, die nächste findet dann am 24. Mai während des Schulunterrichts statt. Begleitet wird das Projekt einerseits von der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz, anwesend war Pascal Pauli, und der Pro Senectute Aargau. «Wir möchten die verschiedenen Generationen besser verbinden und vernetzen», sagte Roland Guntern von Pro Senectute. Diese hatte vor einigen Jahren bereits das Projekt «Seniorinnen und Senioren in der Schule» durchgeführt, welches während der Corona-Zeit abgebrochen werden musste. «Dies ist nun quasi die Fortsetzung, wir möchten die Seniorinnen und Senioren nicht nur im Klassenzimmer haben, sondern auch im Aussenraum. Wir möchten die Fläche rund ums Schulhaus auch für die Öffentlichkeit zugänglich machen, das soll Lebensraum für alle werden.» Vorstellbar sei zum Beispiel ein Gemeinschaftsgarten, der von Schülerinnen und Schülern und von Menschen aus dem Dorf gepflegt wird. «Es ist nicht die Idee, einen Obstbaum zu pflanzen, der dann vom Hauswart geerntet werden muss», konkretisierte Pascal Pauli. «Es ist ein langfristiges Projekt», ergänzte Jeannine Menet. «Wir möchten Schritt für Schritt vorgehen, um die vorhandenen Ressourcen nicht zu überfordern.»
Für die Erarbeitung von Vorschlägen, wurde die Fläche rund ums Schulhaus am Samstagmorgen in vier verschiedene Teile aufgeteilt und von den Arbeitsgruppen, bestehend aus Kindern und Erwachsenen, einzeln begutachtet. Danach stellten alle ihre Ideen im Plenum vor, bevor es erneut nach draussen ging, wo bereits nach ersten umsetzbaren Massnahmen geschaut wurde. Wo könnte man einen Baum pflanzen? Welcher Hang wäre für die Anpflanzung von Beerenhecken geeignet? Könnte man die leere Fläche auf dem Feuerwehrmagazin als Standort für ein Aussichtsbänkli nutzen? Könnte der Sandplatz ein Spielort für alle werden? Wäre der sonnige Platz neben dem bereits bestehenden Lebensturm als Lebensraum für Reptilien geeignet? Könnte man auf der Wiese ein Gehege für Kleintiere aufstellen und wer kümmert sich dann um diese?
«Zusammen lernen – zusammen leben»
Für diese und weitere Fragen wurden am Schluss des Morgens Gruppen zu den Themen Bepflanzung, Bio-Diversität mit Nutztieren sowie Gestaltung/ Sitzgelegenheiten gebildet. Diese werden die angedachten Visionen am 24. Mai mit allen Schülerinnen und Schülern weiter vertiefen. «Wir planen zu Beginn des neuen Schuljahres, erste Ideen in die Tat umzusetzen», fasste Schulleiterin Doris Neuhaus zusammen. Für sie steht das Projekt unter dem Motto «zusammen lernen – zusammen leben».
«Es soll von Beginn an ein Miteinander der verschiedenen Anspruchsgruppen sein», so Jeannine Menet. Weitere Freiwillige aus dem Dorf seien willkommen. «Jeder und jede darf sich einbringen.» Es sei auch möglich, erst in einer späteren Phase, wenn konkrete Hilfe bei der Umsetzung der Ideen nötig sei, beim Projekt mitzumachen.