Ausserordentliche Gemeindeversammlung in Olsberg
Der Gemeinderat von Olsberg möchte die Liegenschaft am Rai 16 für 1,98 Millionen Franken erwerben und 90 000 Franken in den Umbau stecken. Die Tagesstrukturen sollen dort neu untergebracht werden. Am 27. März entscheidet ...
Ausserordentliche Gemeindeversammlung in Olsberg
Der Gemeinderat von Olsberg möchte die Liegenschaft am Rai 16 für 1,98 Millionen Franken erwerben und 90 000 Franken in den Umbau stecken. Die Tagesstrukturen sollen dort neu untergebracht werden. Am 27. März entscheidet eine ausserordentliche Gemeindeversammlung über den Kredit.
Valentin Zumsteg
Es ist eine grosse Investition, welche die Gemeinde Olsberg ins Auge fasst. Die Liegenschaft am Rai 16, die seit längerem zum Verkauf steht, soll erworben werden. Schon 2023 war der Gemeinderat an einem Kauf interessiert; beim Preis und den Übergangsmodalitäten ist man sich damals aber nicht handelseinig geworden. Gegen Ende 2024 kam Bewegung in die Sache: Der Eigentümer ist nochmals an den Gemeinderat herangetreten und hat eine angepasste Preisvorstellung unterbreitet. Jetzt beläuft sich der Kaufpreis auf 1,98 Millionen Franken.
«Eine einmalige Chance»
Die Parzelle oberhalb des Pausenplatzes und westlich des Landspickels der Gemeinde ist aus Sicht des Gemeinderates ideal zur Arrondierung des Gemeindeareals mit Schulhaus und Gemeindehaus. Er spricht von einer einmaligen Chance.
«Derzeit stellen wir in Olsberg eine vermehrte Bautätigkeit fest. Die demographische Entwicklung tendiert dabei in Richtung jüngere Familien mit Kindern. Die Kindergarten- und Schülerzahlen würden sich entsprechend erhöhen. Damit steigt der Bedarf an Räumlichkeiten für Schule und Tagesstrukturen», heisst es in der Botschaft zur ausserordentlichen Einwohnergemeinde-Versammlung, die am 27. März durchgeführt wird. Dort unterbreitet der Gemeinderat den Bürgerinnen und Bürgern einen Kredit in der Höhe von 2,07 Millionen Franken. Dabei entfallen 1,98 Millionen auf den Kaufpreis und 90 000 Franken auf geplante Umbauten.
Keine Erhöhung des Steuerfusses
In der Liegenschaft am Rai 16 sollen nach dem Umbau die Tagesstrukturen neu Platz haben. Heute findet die Kinderbetreuung vornehmlich im Saal und in der Küche des Gemeindehauses statt. «Aufgrund der Mehrfachnutzung des Saals müssen die Mitarbeiterinnen häufig umziehen und die Kinder müssen ihre Spielsachen täglich abbauen. Die Situation ist unbefriedigend, das ist allen Beteiligten durchaus bewusst», betont der Gemeinderat. In der Liegenschaft am Rai 16 hätten die Kinder und Betreuerinnen Räumlichkeiten, welche sie uneingeschränkt nützen könnten. Auch eine Verlagerung des Musikgrundkurses ist eine Option. Der Gemeinderat zieht zudem den Einbau einer Mietwohnung in Betracht; dies würde Mieteinnahmen bringen.
Er bringt noch ein weiteres Argument vor: Heute führt die Nutzung des Pausen- und Spielplatzes aufgrund der «angespannten Lärmsituation» zu zahlreichen Konf likten. «Mit dem Erwerb der Liegenschaft am Rai 16 wird eine massive Entspannung erwartet.» Dadurch könnten hohe Investitionen für Lärmschutz eingespart werden.
Finanziell kann sich die Gemeinde den Erwerb leisten. «Der Kauf wird keine Steuerfuss-Erhöhung nach sich ziehen.»