Fussballspielen und ganz viel Geselligkeit
04.09.2023 KaistenObwohl seit Jahren die Gegner fehlen, trainieren die Plausch-Senioren des FC Laufenburg-Kaisten regelmässig. Nicht mehr als aktiver Fussballer und neu auch nicht mehr als Obmann dabei, ist Beat Leimgruber. Dem Verein bleibt er aber weiterhin erhalten; er schätzt das Gesellige und die ...
Obwohl seit Jahren die Gegner fehlen, trainieren die Plausch-Senioren des FC Laufenburg-Kaisten regelmässig. Nicht mehr als aktiver Fussballer und neu auch nicht mehr als Obmann dabei, ist Beat Leimgruber. Dem Verein bleibt er aber weiterhin erhalten; er schätzt das Gesellige und die Kameradschaft.
Karin Pfister
21 Jahre lang amtete Beat Leimgruber als Obmann der Plausch-Seniorenmannschaft des FC Laufenburg-Kaisten. «Mit Leib und Seele», wie seine Frau Esther Leimgruber im Gespräch ergänzt. Dem Team gehören rund 50 Spieler zwischen 30 und 70 Jahren an; wovon noch 20 regelmässig auf dem Fussballplatz stehen; die andern nehmen am Rahmenprogramm teil.
Die Plausch-Seniorenmannschaft des FC Laufenburg-Kaisten sei quasi ein «eigener Verein» im Hauptverein, dem FC Laufenburg-Kaisten, und ging aus dem ehemaligen FC Kaisten hervor, der 2005 mit Laufenburg fusionierte. Die Kaister Senioren sind eine Plausch-Mannschaft und nicht zu verwechseln mit den andern Senioren des FC Laufenburg-Kaisten, welche auch Meisterschaften spielen.
Keine Meisterschaft
Die Haupttätigkeit während seiner langen Tätigkeit als Obmann war das Organisieren von Gegnern. Das sei viel schwieriger gewesen als es klinge. Da es in der Schweiz wenig Plausch-Mannschaften auf Seniorenebene gibt, wird vor allem in Deutschland gespielt. «Von Rheinfelden bis ins Rheintal waren wir fast überall.» In Baden-Württemberg findet auf «Alt Herren»-Niveau, wie der Begriff in Deutschland lautet, ebenfalls keine Meisterschaft statt. Allerdings ist das Organisieren von Gegnern immer schwieriger und mühsamer geworden, da eine Mannschaft nach der andern aufgrund von fehlendem Nachwuchs ausfiel. «Seit fünf Jahren haben wir nur noch ab und zu ein Hallenturnier bestritten, aber keine Freundschaftsspiele mehr.» Die Mitgliederzahlen bei den Kaistern seien im Gegensatz zu den andern Teams seit Jahren stabil und: «Trotz der grossen Altersspanne verstehen wir uns alle gut.» Er habe seit rund einem Jahr gesagt, dass er seine Obmann-Tätigkeit, welche ehrenamtlich ist, niederlegen möchte. Ein Nachfolger sei allerdings erst an der Generalversammlung gefunden worden. «Viele sind in Beruf und Familie eingespannt und scheuen den zusätzlichen Aufwand, aber ohne Obmann hätten wir die Mannschaft eventuell auflösen müssen.» Die Mitglieder hätten sich sogar überlegt, ob eine der Ehefrauen die Obmann-Tätigkeit übernehmen könnte, wenn sich sonst niemand finden würde. So weit sei es nicht gekommen, obwohl Frauen grundsätzlich willkommen wären.
Trotz fehlenden Gegnern, die Fussballer des FC Laufenburg-Kaisten stehen wöchentlich für das Training auf dem Platz. Seit rund zehn Jahren allerdings ohne Obmann Leimgruber. Er musste seine aktive Fussballlaufbahn aufgrund eines Kreuzbandrisses damals beenden. «Vernünftigerweise, aber mit schwerem Herzen», so Beat Leimgruber.
Mit viel Ergeiz
An die vielen Freundschaftsspiele hat er nur positive Erinnerungen. «Das war immer alles fair und in kollegialem Rahmen.» Wenn eine Mannschaft mit zu wenig Spielern angereist sei, weil jemand kurzfristig verhindert war, sei es normal gewesen, dass man von der Gegenmannschaft einen Spieler ausleihen durfte. Es herrschte «eine super Stimmung». Wer denkt, dass die Spieler es in dieser gemütlichen Atmosphäre entspannt angingen, täuscht sich: «Wir sind immer mit Ehrgeiz angetreten, auch wenn es nichts zu gewinnen gab.»
Der Hauptgrund für die lange Vereinstreue und die Bedeutung der Mannschaft für sein Leben sei allerdings auch der gesellige Teil. Die Senioren treffen sich nicht nur zum Fussballspielen, sondern auch zum Baden, Bowlen, Winterausmarsch, Fischessen, Chlaus-Hock und zum Grillfest. Die Spieler organisieren alljährlich einen Lottomatch für die Bevölkerung und gehen gerne auf mehrtägige Vereinsreisen. Selbst Holzen im Wald steht auf dem Jahresprogramm; die Kaister Seniorenspieler sind für den Holznachschub für das Cheminee im Clubhaus verantwortlich. «Ich schätze die Kameradschaft und das Gesellige sehr», sagt Beat Leimgruber.
Inzwischen sei die Fussballmannschaft allerdings nicht mehr sein wichtigstes Hobby. «Das sind jetzt meine Enkelkinder Lian und Amelia, die wir regelmässig hüten», so Beat Leimgruber.