Absteiger Wallbach spielt wie ein Aufsteiger – meistens

Bereits nach neun Spielen in der 3. Liga zeichnet sich an der Spitze ein Zweikampf zwischen dem FC Wallbach und dem FC Birsfelden ab. Wallbach-Trainer Giuseppe Oliva hält den Ball flach.

Ronny Wittenwiler

Fast schon humorlos liest sich das Resultat. Am vergangenen Donnerstag gewann der FC Wallbach-Zeiningen auswärts gegen Ettingen mit 4:0. Es ist der bereits achte Sieg im neunten Spiel für die Mannen von Trainer Giuseppe Oliva. So kann man schon mal loslegen in einer Meisterschaft, von der ausgerechnet dieser Oliva zu Beginn sagte: «Als Mannschaft müssen wir uns zuerst in dieser dritten Liga zurechtfinden, bevor wir den sofortigen Wiederaufstieg rausposaunen.» Dass der kleine FC Wallbach den Abstieg nach sechs Jahren in der 2. Liga aber verdaut hat, ist nicht von der Hand zu weisen.

Und dann kam Birsfelden
Die bisher einzige Niederlage ereignete sich im vorletzten Spiel auswärts gegen den FC Birsfelden und sie war eine ärgerliche. Noch in der 66. Minute traf Manuel Guarda zum vermeintlich vorentscheidenden 3:1 für Wallbach, ehe Birsfelden durch drei Tore in der Schlussviertelstunde (75’, 85’, 88’) die Partie drehte und mit 4:3 gewann. «Wir haben siebzig, fünfundsiebzig Minuten gut mitgespielt und hatten den Gegner dort, wo wir ihn haben wollten, auch wenn die Führung nicht zwingend war», sagt Oliva. Genauso wenig zwingend sei dann aber auch die Niederlage gewesen. «Uns hat am Ende die Cleverness gefehlt. Es ist Lehrgeld, das unsere junge Mannschaft zahlt.»

Lehrgeld, das der Trainer offenbar zu zahlen bereit ist. «Wir konnten auf diese Saison hin junge Spieler aus dem eigenen Juniorenbereich gut integrieren und unser Kader erweitern. Diese Nachhaltigkeit ist mir wichtiger als die Tabelle.» Beim 4:0-Sieg zuletzt gegen Ettingen stand sogar ein B-Junior im Tor, und obschon dieser Umstand wegen Verletzungen der anderen Goalies zustande gekommen war, so sagt Oliva grundsätzlich: «Noch erfreulicher als die bisherigen acht Siege ist für mich, dass unsere Jungen Spielminuten sammeln können. Wir müssen die Tabelle ausblenden. Es geht nicht um die Punkte, sondern um die Entwicklung, die wir gemacht haben.»

Der Zweikampf
Wir aber blenden die Tabelle trotzdem ein. Und die zeigt: Einzig dieses Birsfelden, gegen das der FC Wallbach in den letzten fünfzehn Minuten den Sieg hergegeben hat, liegt in der Tabelle vor den Fricktalern – gerechnet nach Verlustpunkten einen einzigen Punkt (Wallbach 9 Spiele, 24 Punkte; Birsfelden 10 Spiele, 28 Punkte). Noch vier Spiele stehen jetzt für den FC Wallbach bis zum Abschluss der Vorrunde an. Oliva sagt: «Unser Ziel war es, in dieser Liga von Anfang an anzukommen. Das ist uns gelungen mit einem guten Start. Wir spielen noch in den November hinein, einige Partien davon auswärts. Unser Ziel ist es, die Konzentration aufrecht zu erhalten und so viele Punkte wie möglich zu sammeln.» Auch er liest die Tabelle so, dass es auf einen Zweikampf zwischen Wallbach und Birsfelden hinauslaufen dürfte. Gerade aber mit Blick auf die unnötige Niederlage gegen den ärgsten Konkurrenten sagt Trainer Oliva: «Du kannst dir in dieser Gruppe einfach nichts leisten.» Deshalb ist für ihn klar: Zuerst einmal den Ball flachhalten. Oliva lacht. «Ab wann ich vom Aufstieg spreche? Fragen Sie mich besser im Mai noch mal.»

Der Tabellenerste steigt Ende Saison in die 2. Liga regional auf. Je nach Konstellation bekommt der Zweitplatzierte die Chance, in einer Barrage gegen den anderen Zweitplatzierten (aus Gruppe 2) um den Aufstieg zu spielen. Ob es eine solche Barrage geben wird, hängt allerdings von der Tabellenkonstellation in der 2. Liga interregional ab.