(Reaktion zum Artikel «Forderung nach mehr Ferien sorgt für Diskussionen» in der NFZ vom 19. Juni).
Gerne möchte ich einige Argumente einbringen, um eine Diskussion über den oben genannten Artikel ...
(Reaktion zum Artikel «Forderung nach mehr Ferien sorgt für Diskussionen» in der NFZ vom 19. Juni).
Gerne möchte ich einige Argumente einbringen, um eine Diskussion über den oben genannten Artikel anzuregen. Ich halte Forderungen, die sich für die Gesundheit unserer Lehrlinge einsetzen, definitiv für notwendig und keineswegs für utopisch. Denn unsere Gesellschaft hat ein echtes Problem mit Erschöpfungsdepressionen und Burnouts. Die Zahlen sprechen für sich: Die Überlastung kostet die Arbeitgeber jährlich rund 6,5 Milliarden Franken, weil Arbeitskräfte ausfallen oder weniger produktiv sind (Quelle: srf/ news). Da frage ich mich, wo wir das Geld besser investieren möchten: in Ferien, damit die Lernenden ohne einen Rucksack voller Stress und Erschöpfung in die Arbeitswelt einsteigen können, oder in die Krankenpflege, weil wir unsere Jugend und unsere Mitmenschen ausbrennen lassen? Zudem zeigen die Zahlen: Je tiefer das Einkommen, desto höher die Gefahr, ein Burnout zu erleiden. In der Schweiz haben heute bereits 17 Prozent der Erwachsenen ein Burnout erlebt und rund 25 Prozent der Erwerbstätigen fühlen sich durch ihre Arbeit Burnout-gefährdet. Ist es nicht Zeit für ein Umdenken? Wer baut die Gesellschaft von morgen? Sollte unsere Jugend nicht mit Zuversicht in die Zukunft blicken können und Teil eines Systems sein, das ihre Potenziale entfaltet, statt sie auszubeuten?
ANINA DALBERT, WITTNAU