Kaister Gemeinderat beantragt finanzielle Unterstützung für Ittenthaler Dorfladen

Der kleine Genossenschaftsladen im Kaister Ortsteil Ittenthal musste in den vergangenen Jahren immer wieder ums Überleben kämpfen. Jetzt soll eine Finanzierungsvereinbarung mit der Gemeinde den Erhalt des Ladens sichern.

Susanne Hörth

«Zu wenig zum Leben, zu viel zum Sterben», «Ittenthaler Lädeli muss wieder kämpfen» oder «Dorfladen bekommt neue Chance» sind nur einige der Schlagzeilen, die das Genossenschaftslädeli an der Hauptstrasse im Kaister Dorfteil Ittenthal in seinem nunmehr 19-jährigen Bestehen regelmässig begleiten. Gleichzeitig zeugen diese Titelgebungen auch vom grossen, mit viel Herzblut geführten Einsatz der Verantwortlichen. Besteht der Laden allen Widrigkeiten zum Trotz doch bis heute.

2004 wurde die Ladengenossenschaft gegründet. «Volg wollte damals seine Dependance in Ittenthal schliessen», erzählt Peter Kalt. Er präsidiert seit der Gründung die Genossenschaft. Er hat seither mit seinen Wegbegleitern viele Hürden nehmen und Kämpfe ausfechten müssen. «Immer wieder mussten wir neue Lieferanten suchen, was wiederum für die Kunden zu einem immer wieder anderen Warenangebot führte.» Kalt ist überzeugt, dass sich der Einsatz für das kleine Lädeli stets gelohnt hat. Es sei doch viel mehr als nur ein Einkaufsangebot. «Es ist ein sozialer Treffpunkt für die Leute in Ittenthal.» Vor allem für die ältere Bevölkerung. Hierzu führt Kalt aber auch an, dass infolge Todesfällen und Wegzügen der Kreis kleiner geworden ist. Bei Neuzuzügern sei der Laden noch zu wenig angenommen.

Eine neue Chance
«Es wird extrem eng», geht der Genossenschaftspräsident auf die Zukunft ein. Damit nach dem 20-Jahre-Jubiläum im nächsten Jahr nicht auch gleich der Schlüssel gedreht und die Ladentüre für immer geschlossen werden muss, braucht es Hilfe. Peter Kalt ist deshalb an den Kaister Gemeinderat gelangt und hat um Unterstützung gebeten. Der Bedeutung des Lädelis im Ortsteil Ittenthal ist sich der Gemeinderat bewusst. Er hat – auch im Hinblick auf das Entwicklungsleitbild der Gemeinde und der Altersstrategie 2035 – beschlossen, die Genossenschaft zu unterstützen. An der kommenden Gemeindeversammlung vom 24. November beantragt er deshalb eine Beitragszahlung an den Laden von maximal 10 000 Franken pro Jahr. Die Höhe der Zahlung richtet sich nach dem im Vorjahr erzielten Umsatz. Auf den Umsatz 2022 angesprochen, nennt Peter Kalt den minimalen Verlust von 80.05 Franken. «Der Umsatz deckt knapp noch die Ausgaben.» Anstehende Erneuerungen wie etwa die der sehr veralteten Kühltheke können ohne zusätzliche Unterstützung nicht mehr gestemmt werden.

Sagt die Versammlung am 24. November ja zum Unterstützungsantrag für den Dorfladen, so ist diese Finanzierungshilfe bis 2028 befristet. «Ich hoffe sehr, dass der Antrag angenommen wird. Bei einer Schliessung würde Ittenthal weit mehr verlieren als nur einen Laden», betont Peter Kalt.