Laufenburg: Entstehen soll ein Zentrumsquartier
16.09.2025 WirtschaftSeit der «Schützen» in Laufenburg gebrannt hat und nicht mehr bewohnbar ist, sind mehr als siebeneinhalb Jahre vergangen. Nun kommt neue Bewegung in die Areal-Entwicklung. Zwei Interessenten erfüllen die Kriterien der Investorenausschreibung.
Susanne Hörth
...Seit der «Schützen» in Laufenburg gebrannt hat und nicht mehr bewohnbar ist, sind mehr als siebeneinhalb Jahre vergangen. Nun kommt neue Bewegung in die Areal-Entwicklung. Zwei Interessenten erfüllen die Kriterien der Investorenausschreibung.
Susanne Hörth
Eigentlich hätte die Brandruine, die sich an prominentem Platz zwischen Hauptstrasse und nahem Bahnhof befindet, längst abgerissen werden sollen, um Raum für Neues zu schaffen. Eigentlich. Gegen die Abrisspläne der Stadt, ihr gehört die Liegenschaft, wehrte sich der Aargauer Heimatschutz.
Der «Schützen» stand unter kommunalem Schutz. Diese Hürde besteht zwischenzeitlich nicht mehr. In der revidierten Bau- und Nutzungsplanung, die an der diesjährigen Sommergemeindeversammlung gutgeheissen wurde, ist die Liegenschaft nicht mehr als kommunales Schutzobjekt ausgewiesen. «Der Entscheid gibt bereits jetzt eine grosse Sicherheit. Abgerissen werden kann das Gebäude aber erst nach Rechtskraft der Nutzungsplanung, beziehungsweise Genehmigung durch den Kanton sowie einem Folgeprojekt, welches den Anforderungen entspricht», geht Stadtschreiber Marco Waser auf eine entsprechende Frage der NFZ ein.
Investor finden
Angesprochen auf die Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2021, führt er aus: «Sie hatte das klare Ziel, die Areale auf den beiden Seiten der Kantonsstrasse K130 neuzugestalten, Nutzungen zu definieren und gleichzeitig Lösungen für verschiedene Szenarien unter bestimmten Rahmenbedingungen aufzuzeigen.» Als Stichworte zählt er unter anderem Schulerweiterung oder neue Querung der K130, Parkierungsanlage als Folge einer möglichen Takt erweiterung der S-Bahn-Linie auf. Ein Meilenstein der Studie sei die Erkenntnis gewesen, dass das Schützen-Areal unabhängig von der Schule entwickelt werden kann. Die veränderte Ausgangslage und damit eine neue Zielsetzung habe auch dazu geführt, dass von den Plänen eines Parkhauses mit 190 Plätzen abgesehen wurde. «Es ist dem Investor jedoch freigestellt, zusätzliche Parkplätze für den ÖV zu realisieren», sagt Waser. Damit geht er auch auf die qualifizierte Investorensuche ein, welche die Stadt im April dieses Jahres gestartet hatte.
Ziel des Verfahrens ist es, einen Investor zu finden, der mit einem gesamtheitlichen Projektvorschlag einen optimalen Nutzen für die Stadt Laufenburg aufzeigen kann, so Waser. Entstehen soll ein Zentrumsquartier mit einem vielfältigen Nutzungsmix mit Wohnen, Arbeiten und Tourismus. Ein Quartier, das auch durch den gestalterischen Ausdruck der Bauten überzeugt. Verlangt wird zudem eine Freiraumgestaltung mit einer hohen Aufenthaltsqualität, welche die Begegnung der Bewohnenden wie auch der Öffentlichkeit fördert. «Das Entwicklungskonzept 2040+, welches das gewünschte, künftige Zielbild der Stadt zeigt, diente als Koordinationsinstrument der Zielsetzung», fügt Marco Waser an.
Entwicklung Schützen-Areal
Der Laufenburger Stadtschreiber Marco Waser bejaht die Frage, ob die Bietergemeinschaften Unterstützung seitens der Stadt bekommen haben. Die Vorschläge der vier Projektteams für die Neugestaltung des Areals «Schützen» des im Jahr 2021 durchgeführten Studienauftrags seien zur Verfügung gestellt worden. «Somit ist es möglich, auf dem Wissen der Studien aufzubauen, beziehungsweise die Vorschläge auf Basis der aktualisierten Zielsetzung weiterzuentwickeln.»
Läden sind erwünscht
Das Areal befindet sich nahe Bahnhof. Ist es auch möglich, dass sich hier Läden ansiedeln könnten? Darauf Marco Waser: «Absolut, dies wäre sogar erwünscht. Wie in den Zielen erläutert, soll ein vielfältiger Nutzungsmix entstehen.»
Zwei Eingaben von Interessenten haben die Anforderungen erfüllt, schrieb die Stadt Laufenburg vergangene Woche in ihren offiziellen Publikationen. Im Januar 2026 werden die Projekte bewertet. Laut Stadtschreiber Marco Waser sieht der weitere Zeitplan vor, dass bereits bis Ende Januar ein gültiges Landkaufangebot sowie Abschluss eines Vorvertrags ohne Grundbucheintrag vorliegen sollen. Vorgesehen ist dann für nächstes Jahr die Erteilung der Landverkaufskompetenz durch die Einwohnergemeindeversammlung, möglicherweise an einer aussordentlichen Versammlung. (sh)