Notwendiges vor Wünschenswertem
28.06.2025 KaistenDas geplante Zentrum für Kinderbetreuung gegenüber der Schulanlage Wuermatt in Kaisten kommt gegenüber der ersten Variante deutlich reduzierter daher. Das war notwendig, um die Kosten zu senken.
Susanne Hörth
Die Tagesstrukturen in Kaisten sind nicht ...
Das geplante Zentrum für Kinderbetreuung gegenüber der Schulanlage Wuermatt in Kaisten kommt gegenüber der ersten Variante deutlich reduzierter daher. Das war notwendig, um die Kosten zu senken.
Susanne Hörth
Die Tagesstrukturen in Kaisten sind nicht nur gut ausgelastet, sie platzen teilweise aus allen Nähten. Der Bedarf für mehr Platz ist längst erkannt. Entsprechend begleitet das Thema die Bevölkerung bereits über mehrere Kaister Gemeindeversammlungen, sei es als traktandierter Projektierungskredit oder immer wieder auch als Informationen unter «Verschiedenem». So geschehen im November 2024 und aktuell an der Sommergemeindeversammlung vor zwei Wochen.
Vor einem halben Jahr gab der Gemeinderat einen Zwischenstopp beim Tageszentrum für Kinderbetreuung bekannt. Statt der angedachten Kosten von 5 bis 6 Millionen Franken, zeigten die damaligen Berechnungen eine Summe von rund 10 Millionen Franken auf. Zu teuer, war sich der Gemeinderat bewusst und veranlasste einen Zwischenstopp. Eine günstigere Variante wurde in Angriff genommen. Vor zwei Wochen wurden die Anwesenden an der Gemeindeversammlung darüber orientiert, dass der Baukredit voraussichtlich an der Sommer-Gmeind 2026 zur Beschlussfassung vorgelegt werden kann (die NFZ berichtete). Auf die Nennung einer genauen Bausumme verzichtete der Gemeinderat, erklärte jedoch, dass diese gegenüber der 10 Millionen Franken deutlich gesenkt werden konnte.
Notwendiges hat Priorität
Die druckfrisch vorliegende «Dorfzytig» zeigt auf, wie das «abgespeckte» Zentrum für Kinderbetreuung dereinst daherkommen soll. Unverändert geblieben ist der Standort. Für den Neubau gegenüber der Schule müssen die gemeindeeigenen und stark sanierungsbedürftigen Altliegenschaften an der Schulstrasse 8 und 10 abgerissen werden. Laut der «Dorfzytig» lässt sich die kostengünstigere Variante in die drei Bereiche Anordnung der Gebäude, Verzichtsplanung sowie Totalunternehmer/Generalunternehmer unterteilen. Gegenüber der ersten Planung fällt der Erschliessungstrakt zwischen den vorgesehenen beiden Häusern schmaler und baulich einfacher aus. Treppenhaus und Lift werden im südlichen Gebäude integriert. Verzichtet wird auf die Unterkellerung des Gebäudes Nord sowie beim gleichen Haus auf das zweite Obergeschoss (Mehrzweckraum). «Allgemein wird ein starkes Augenmerk auf die Zweckmässigkeit und das Kosten-Nutzenverhältnis gelegt», hält der Gemeinderat fest. Eine Arbeitsgruppe begleitet das Vorhaben in der Planung und Ausführung. Der Gemeinderat hat Lehren aus der hohen Kreditüberschreitung beim Gemeindehaus gezogen. Bewilligt war ein Baukredit von 3,2 Millionen Franken. Die effektiven Baukosten betragen 4,43 Millionen Franken, was einer Überschreitung von 36 Prozent entspricht. Das führte an der Gemeindeversammlung vom 13. Juni zu vielen Diskussionen. In der Arbeitsgruppe «Tageszentrum Kinderbetreuung» ist auch die Finanzkommission vertreten.
Der Gemeinderat ist überzeugt, dass mit der Ausschreibung und Vergabe an einen Totalunternehmer zu einem Fixpreis, einerseits die finanzielle Sicherheit gegeben ist und andererseits ein klares Terminprogramm vorliegen wird. Letzteres sieht vor, dass bis August das Vorprojekt ausgearbeitet ist und die Fachplaner anhand der Verzichtsplanung die Anpassungen vornehmen können. Gleichzeitig wird eine Präqualifikation durchgeführt und anschliessend die eigentliche Ausschreibung. Der Zuschlag an den Anbieter mit garantiertem Fixpreis ist für März 2026 geplant. Genehmigt die Versammlung im Sommer 2026 den Baukredit, liegt anschliessend das Baugesuch auf.