Ein Spiel- und Begegnungsplatz für Wittnau?
30.08.2025 WittnauSpielen, begegnen, ruhen, bewegen; vom Kleinkind bis zur Seniorin auf einem Platz im Dorfzentrum – noch ist es erst eine Idee, lanciert von der Stiftung für das Alter Wittnau. Am Mittwochabend fand ein erster Gedankenaustausch statt.
Simone Rufli
«Gelebt und ...
Spielen, begegnen, ruhen, bewegen; vom Kleinkind bis zur Seniorin auf einem Platz im Dorfzentrum – noch ist es erst eine Idee, lanciert von der Stiftung für das Alter Wittnau. Am Mittwochabend fand ein erster Gedankenaustausch statt.
Simone Rufli
«Gelebt und gewohnt wird auch ausserhalb der Häuser», wandte sich Gertrud Häseli an die Runde, die sich am Mittwochabend auf dem Pfarrhausplatz zu einer Art Sondierungsgespräch zusammengefunden hatte. Thema des ungezwungenen Gedankenaustausches: die Pläne für einen Spiel- und Begegnungsplatz. Treibende Kraft hinter der Idee: die Stiftung für das Alter Wittnau, deren Präsidentin Gertrud Häseli ist. Mit an Bord: das Planungsbüro «Spielraum».
Es spreche nichts dagegen, sich weiterhin im Volg, auf dem Friedhof oder in der «Krone» zu treffen, meinte Gertrud Häseli. Eine parkähnliche Fläche, die den Bedürfnissen von Jung bis Alt gerecht werde, würde dem Dorf trotzdem gut anstehen. Es fehle ein Spielplatz für Kinder, ein Treffpunkt für Jugendliche und es herrsche Mangel an Sitzgelegenheiten für Seniorinnen und Senioren. Öffentliche Bänkli seien rar, manche weit ausserhalb des Zentrums zu finden. «Die meisten Bänkli aber stehen bei uns vor den Häusern und sind in Privatbesitz.»
Familien auf der Suche nach Bewegungs- und Begegnungsorten würden in umliegende Gemeinden ausweichen. «Dabei ruft auch der Kanton dazu auf, in den Gemeinden Orte zu schaffen, wo man sich treffen kann.» Man könnte Schulgelände und Kindergarten-Areal besser nutzen, so ein Vorschlag aus der Runde. Das scheitere am Zielkonflikt, gab Gertrud Häseli zu bedenken: Das Bedürfnis nach Ruhe zum Lernen störe sich am geräuschvollen Spiel von Kleinkindern oder der lebhaften Unterhaltung zwischen Erwachsenen.
Synergien nutzen mit bestehenden Einrichtungen wurde angeregt, Verbindungen schaffen zwischen Räumen empfohlen. Ein Begegnungsplatz an der Peripherie sei sinnlos, war man sich einig. Im Zentrum aber sei öffentliches Land rar, erklärten Gertrud Häseli und Oliver Hassler – der Schulgemeinderat ist auch Stiftungsmitglied.
Verpachten ja, verkaufen nein
Die Pfrundwiese, gelegen zwischen Hauptstrasse und Herrengässli, wäre ein Möglichkeit für einen Spielund Begegnungsplatz, meldete sich Christoph Küng zu Wort. Die Fachleute von «Spielraum» hätten das Potential zusammen mit der Stiftung bereits bestätigt und die Kirchgemeinde könnte sich vorstellen, Hand zu bieten. Die Pfrundwiese gehöre zwar dem Bistum und nicht der Kirche, weshalb das Land auch nicht an die Stiftung verkauft werden könne, «verpachten und nutzen hingegen wäre möglich». Für Martha Liechti wäre die Wiese ideal gelegen, nicht zuletzt, um Synergien mit dem Café Spatz zu nutzen. Sitzgelegenheiten, Bäume, Hecken, Schattenspender, eine Brätelstelle, eine Pergola, das würde auch den Jugendlichen gefallen.
Auch wenn es am Mittwochabend erst darum ging, eine Idee unter die Leute zu bringen, Jungwacht- und Blauring, Natur- und Vogelschutz sowie Anwohnende ins Boot zu holen – eine vage Vorstellung davon, wie der Platz dereinst aussehen könnte, haben die Initiantinnen in den Köpfen verankern können. «So etwas in der Art, wie es Gipf-Oberfrick neben der Kirche hat, wäre schön», meinte Gertrud Häseli und erntete Zustimmung.
Die Stiftung für das Alter Wittnau würde sich mit rund 200 000 Franken an der Finanzierung des Spiel- und Begegnungsplatzes beteiligen, weitere Quellen müssten erschlossen werden. Mit dem Bau des Platzes sei nicht vor 2027 zu rechnen, so erste vorsichtige Prognosen. Weiter geht es am 18. Oktober 2025 im Rahmen eines Workshops im Beisein der Fachleute des Planungsbüros «Spielraum». Das Ziel dann: sämtliche Erwartungen an den künftigen Platz sammeln.