Ein Déjà-vu für FDP und SVP

  17.06.2025 Kommentar

Valentin Zumsteg

Nach einem intensiven und lebhaften Wahlkampf – der weitgehend fair und sachlich geführt wurde – hat Rheinfelden erwartungsgemäss bereits im ersten Durchgang seinen neuen Stadtrat für die Amtsperiode 2026/29 komplett gewählt. Die Wahlbeteiligung ist mit 37,8 Prozent für Rheinfelder Verhältnisse solide. Vor vier Jahren waren es zwar 47,9 Prozent, damals halfen aber nationale Abstimmungen, die gleichzeitig durchgeführt wurden. Vor acht Jahren lag die Wahlbeteiligung bei lediglich 32,6 Prozent.

Alle drei Bisherigen (SP, FDP, GLP), die nochmals angetreten sind, haben die Wahl klar geschafft. Neu dazu kommen zwei Parteilose, wobei Benjamin Steiger bis vor kurzem Mitglied der FDP war. Für die Freisinnigen dürfte der Wahlsonntag ein Déjà-vu sein: 2001 hatte die Nominationsversammlung der Partei entschieden, bei den damaligen Wahlen mit dem bisherigen Stadtrat Urs Hohler und der neuen Kandidatin Ursula Brun anzutreten. Urs Felber, der sich ebenfalls beworben hatte, wurde nicht nominiert. Er kandidierte danach aber als Parteiloser und schaffte die Wahl – so wie jetzt Benjamin Steiger.
Mit der neuen Zusammensetzung hat sich der Rheinfelder Stadtrat verjüngt – und er ist noch etwas stärker in die politische Mitte gerückt. Einmal mehr zeigt sich auch – dies als zweites Déjà-vu –, dass es der SVP schwerfällt, ihre Kandidaten bei Exekutivwahlen durchzubringen. Mit der Nichtwahl von Urs Schnyder ist die wählerstärkste Partei nicht mehr im Stadtrat vertreten. Die übrigen Parteien sind darüber nicht erfreut. Sie fürchten, dass es künftig schwieriger werden könnte, breit abgestützte Lösungen zu finden.

VALENTIN ZUMSTEG
valentin.zumsteg@nfz.ch


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote