Der Schwabenkrieg 1499 hinterliess auch in Eiken Spuren: Beim Bauaushub für eine neue Wohnüberbauung kamen in Eiken 2022 Funde in einer Brandschicht zum Vorschein, die auf eine Verbindung zum Schwabenkrieg vor 525 Jahren hinweist.
Susanne Hörth
Lange Zeit ...
Der Schwabenkrieg 1499 hinterliess auch in Eiken Spuren: Beim Bauaushub für eine neue Wohnüberbauung kamen in Eiken 2022 Funde in einer Brandschicht zum Vorschein, die auf eine Verbindung zum Schwabenkrieg vor 525 Jahren hinweist.
Susanne Hörth
Lange Zeit prägte die ehemalige Mühle an der Schupfarterstrasse das Ortsbild von Eiken. 2003 wurde das längst verlassene Gebäude abgerissen. Das Gelände lag danach fast zwei Jahrzehnte brach, bis dann 2022 mit dem Bau eines Wohnbauprojektes gestartet wurde. Weil das Areal stark terrassiert war, ging man von archäologischer Seite her davon aus, dass hier keine Überreste von einem Leben längst vergangener Epochen zu finden seien. «Umso erstaunter waren die Archäologen, als sie Fundamente eines spätmittelalterlichen Gehöfts fanden», wird in der Jahresschrift 2023 der Fricktalisch-Badische Vereinigung für Heimatkunde (FBVH) dazu festgehalten. «Daneben konnte an mehreren Stellen im Gelände eine Brandschicht nachgewiesen werden.» Hiermit wird auch der Bezug zu einem Ereignis, vielmehr einer unschönen Zeit vor 525 Jahren, hergestellt. Die FBVH setzt sich in ihrer Jahresschrift ausschliesslich mit dem Schwabenkrieg 1499 auseinander (siehe dazu Kasten. Diese unruhigen Zeiten haben im Fricktal zahlreiche Spuren hinterlassen. «Die Funde in der Brandschicht waren zwar nicht zahlreich, dafür umso spektakulärer», heisst es zu den Entdeckungen in Eiken. Erwähnt werden insbesondere mehrere Fragmente von verzierter Ofenkeramik. Erfreut wird auf die klaren und sauberen Darstellungen der Kachelmotive hingewiesen. Die in Eiken ausgegrabenen Kacheln werden aufgrund ihres Stils der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts zugewiesen.
«Das habsburgische Fricktal als Schauplatz des Schwabenkriegs von 1499?»
Die Fricktalisch-Badische Vereinigung für Heimatkunde präsentieren das Jahr hindurch in einer Wandervitrine die Funde und Erkenntnisse aus dem Schwabenkrieg. Die Wandervitrine befindet sich vom 2. bis am 8. September im Erdgeschoss des Gemeindehauses in Eiken. Am Montag, 2. September, findet um 19 Uhr eine Vernissage statt. Die Fricktalisch-Badische Vereinigung für Heimatkunde und die Kantonsarchäologie werden dann über das spannende Thema informieren. Die Bevölkerung ist herzlich eingeladen, die Wandervitrine zu besuchen sowie an der Vernissage teilzunehmen. Die Gemeinde Eiken offeriert einen kleinen Apéro. Die Wandervitrine kann während den Öffnungszeiten des Gemeindehauses besucht werden.
Unruhige Zeiten im Fricktal
Der Schwabenkrieg 1499, eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen dem Schwäbischen Bund und der Eidgenossenschaft, haben auch im Fricktal durch Plünderungen und Brände eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Die «Arbeitsgruppe 1499» unter der Leitung von Kantonsarchäologe Thomas Doppler, dem Fricktaler und Archäologiemitarbeiter David Wälchli, Archäologin Andrea Winkler sowie dem Ueker Historiker Linus Hüsser haben sich intensiv mit den Geschehnissen vor 525 Jahren auseinandergesetzt. Die Fricktal-Badischen Vereinigung für Heimatkunde (FBVH) befasst sich in der diesjährigen Jahresschrift mit dem Schwabenkrieg unter dem Titel «1499 – unruhige Zeiten im Fricktal». Die NFZ berichtet in einer losen Serie das ganze Jahr hindurch über die in den Fricktaler Gemeinden durchgeführten Grabungen und die dabei gemachten Entdeckungen. (sh)