«Eltern sollen ihre Kinder nicht unter Druck setzen». Interview mit Sarah Zanoni, NFZ vom 14. September.
Geschätzte Frau Zanoni, zwei Dinge sind mir bei der Lektüre Ihres Gesprächs mit der NFZ aufgefallen: Der Druck, den Sie beschreiben, ...
«Eltern sollen ihre Kinder nicht unter Druck setzen». Interview mit Sarah Zanoni, NFZ vom 14. September.
Geschätzte Frau Zanoni, zwei Dinge sind mir bei der Lektüre Ihres Gesprächs mit der NFZ aufgefallen: Der Druck, den Sie beschreiben, kommt doch nicht von den Eltern, sondern von der Schule. Straffe Lehrpläne, zu wenig Personal, schwer integrierbare Kinder, so sieht es doch heute an den Schulen aus. Zweitens machen Sie Corona, Ukrainekrieg und Klimawandel verantwortlich für einen schwierigen Weg ins Erwachsenenleben. Hier kann ich Sie vollkommen beruhigen: Ich hatte erst vor zwei Wochen ein Gespräch mit Jugendlichen, die vom Flughafen Basel für 56 Franken nach Marokko flogen, Klimawandel interessiert sie nicht. Ukrainekrieg: Wo ist die Ukraine? Corona? War da was? Von Existenzängsten jedenfalls keine Spur. Was das Schweizer Schulsystem anbelangt: Mein Sohn konnte vom 3. bis zum 8. Lebensjahr das neuseeländische Kindergarten- und Schulsystem geniessen und war immer ausgeglichen und zufrieden. Ich habe das Verbrechen begangen, ihn da herauszuholen, ich bereue das immer noch. Wenn die Schweiz ausgeglichene und gesunde Kinder haben möchte, empfehle ich einen Blick nach Übersee zu werfen, von dort gibt es noch eine Menge zu lernen.
BERND STOLL, KAISTEN