Die finanzielle Lage von Magden verschlechtert sich. Für 2026 sieht der Gemeinderat noch keine Erhöhung des Steuerfusses vor, das Thema kommt aber voraussichtlich für 2027 auf den Tisch.
Valentin Zumsteg
Der Gemeinde Magden ging es in den vergangenen Jahren ...
Die finanzielle Lage von Magden verschlechtert sich. Für 2026 sieht der Gemeinderat noch keine Erhöhung des Steuerfusses vor, das Thema kommt aber voraussichtlich für 2027 auf den Tisch.
Valentin Zumsteg
Der Gemeinde Magden ging es in den vergangenen Jahren finanziell ausgezeichnet. Jetzt wird absehbar, dass diese Zeiten zu einem Ende kommen. Für das Jahr 2026 budgetiert der Gemeinderat einen Finanzierungsfehlbetrag von 1,735 Millionen Franken. «Lediglich moderat steigende Steuereinnahmen können die nur wenig beeinflussbaren Kostensteigerungen beim Transferaufwand bei weitem nicht kompensieren», erklärt Gemeinderat Patrick Heilmann. Hinzukommen weitere Steigerungen im Bereich der Bauverwaltung sowie der Spitex.
Nettovermögen schmilzt
«Unser Haushalt ist defizitär. Wir geben in der laufenden Rechnung mehr Geld aus als wir einnehmen», so Heilmann. Die Erfolgsrechnung sieht für 2026 einen Aufwandüberschuss von 1,48 Millionen Franken vor, die Selbstfinanzierung ist negativ. Heilmann spricht Klartext: «Wir wollen keine Panik machen, aber diese Entwicklung bereitet uns Sorgen.»
Die Rechnung 2024 schloss noch deutlich besser ab als budgetiert (die NFZ berichtete). Für das laufende Jahr sei nicht mit einer solchen Entwicklung zu rechnen – und für 2026 ebenfalls nicht. Lag das Nettovermögen der Gemeinde Ende 2024 noch bei rund 12 Millionen Franken, wird es bis Ende 2026 mutmasslich auf 1,2 Millionen Franken zusammenschmelzen. Einer der Gründe sind die Investitionen in den neuen Werkhof. Wie Heilmann weiter ausführt, sind bereits im Budget 2026 Kosteneinsparungen in der Höhe von rund 300 000 Franken vorgesehen.
«Gürtel enger schnallen»
Trotz dieser Entwicklung basiert das Budget 2026 noch auf einem unveränderten Steuerfuss von 95 Prozent. Patrick Heilmann macht aber deutlich, dass der Gemeinderat im nächsten Jahr sowohl weitere Kosteneinsparungen als auch eine Erhöhung des Steuerfusses für 2027 prüfen wird. Eine Erhöhung um ein oder zwei Prozente werde voraussichtlich nicht genügen, mindestens fünf Prozent müssten wahrscheinlich ins Auge gefasst werden. Die vorgesehene Abschaffung des Eigenmietwerts sorgt für weitere Unsicherheiten. Patrick Heilmann betont: «Wir müssen den Gürtel enger schnallen.»
Grosse Sprünge sind deshalb in den kommenden Jahren nicht geplant. Dies zeigt sich bei den Traktanden der Einwohnergemeinde-Versammlung vom 3. Dezember: Neben dem Budget entscheiden die Magdener Stimmbürgerinnen und Stimmbürger lediglich über drei Kredite in der Höhe von insgesamt 1,34 Millionen für den Ersatz von Wasserleitungen. In den betroffenen Abschnitten kam es in den vergangenen Jahren vermehrt zu Wasserleitungsbrüchen. «Die Leitungen kommen an ihr Lebensende und müssen ersetzt werden», sagt Vizepräsident Bruno Blind. Aus Kostengründen werde der Strassenbelag aber jeweils nur im Bereich des Leitungsersatzes instand gestellt. Wie Blind weiter ausführt, wird der Gemeinderat im nächsten Jahr voraussichtlich ein neues Wasserreglement mit höheren Wassergebühren präsentieren. Dies auch im Hinblick auf den nötigen Ersatz von Wasserreservoiren.