Ehemaliges reaktivieren, Bestehendes pflegen und Neues initiieren: Mit der Bildung einer Kulturkommission erhofft sich der Kaister Gemeinderat noch mehr gelebtes kreatives Miteinander im Dorf. Die Suche nach Kommissionsmitgliedern ist angelaufen.
Susanne Hörth
Findet ...
Ehemaliges reaktivieren, Bestehendes pflegen und Neues initiieren: Mit der Bildung einer Kulturkommission erhofft sich der Kaister Gemeinderat noch mehr gelebtes kreatives Miteinander im Dorf. Die Suche nach Kommissionsmitgliedern ist angelaufen.
Susanne Hörth
Findet Kultur in Kaisten statt? Das dreitägige Dorffest 2017, der mehrwöchige Publikumsmagnet «Köhlerfest 2022», das 50-Jahre-Jubiläum des Rebbauvereins 2023, der bereits zum dritten Male in Folge durchgeführte Üttleter Gwundermärt, regelmässige Konzerte der Musikgesellschaft, eine gelebte Fasnachtstradition sowie wiederkehrende sportliche Events sind eine klare Antwort darauf. Gleichwohl ist es ein Ja mit nachfolgendem «Aber».
Denn Kaisten könnte noch mehr Kultur vertragen, ist der Gemeinderat überzeugt. Deshalb soll das kulturelle Leben mit der Gründung einer Kulturkommission angeschoben werden. «Die Zeit dafür ist jetzt», sagt Gemeinderat Stephan Wiestner gegenüber der NFZ. In einem kürzlichen Interview in der Kaister «Dorfzytig» betonte er ebenso: «Kultur kann nicht von oben herunter diktiert werden, sie muss von der Bevölkerung kommen.»
Von der Agenda verschwunden
Mehrere Jahrzehnte lang gab es in Kaisten die «Galerie Mühle». Zwischen der Eigentümerschaft der Mühle und der Gemeinde Kaisten wurde für den grossen Ausstellungsraum ein 50-jähriges Nutzungsrecht vereinbart. Diese Vereinbarung endet nächstes Jahr. Bis zu vier Kunstausstellungen, Konzerte, Jubiläen und mehr fanden pro Jahr in der «Mühle» statt. Bei Kunstschaffenden wie auch interessiertem Publikum von nah und fern hatte die «Mühle» einen guten Ruf. Dieser wurde leiser und verstummte ganz, als die zuständige Kommission auf zwei Mitglieder schrumpfte und letztlich aufgelöst wurde. Auch andere Anlässe, wie das Theater im Ortsteil Ittenthal oder der Kreativmarkt in der Kaister Mehrzweckhalle, verschwanden im Laufe der Zeit von der Agenda.
Kultur kennt viele Gesichter, das weiss Stephan Wiestner und erwähnt beispielsweise die beiden Heimatwege Dorf und Flur, die niederschwellig zum Spazieren und Entdecken einladen. Für Idee und Umsetzung zeichnete die Ortsbürgerkommission verantwortlich. Es sind solche und viele weitere Ideen, die den Gemeinderat auf eine neue Kulturkommission hoffen lassen. Sie soll Bestehendes pflegen, Ehemaliges aktivieren und Neues initiieren. Der Gemeinderat kann sich gut vorstellen, dass in der neuen Kommission auch die Dorfvereine vertreten sind. Gegenüber der «Dorfzytig» beschrieb Stephan Wiestner die Kommission als eine Art Hauptgebäude. In deren «Räumen» entstehen mit teils temporär gebildeten OKs einmalige und wiederkehrende Anlässe. Beispielsweise ein Strassenfest, die 1.-August-Feiern, eine Kunstausstellung und vieles mehr. Noch ist das Interesse seitens der Bevölkerung verhalten. «Der Gemeinderat wird natürlich auch aktiv auf die Leute zugehen», erklärt Stephan Wiestner. Erste Gespräche seien bereits angedacht.