Die wahren Lücken in Zeiningen
30.09.2025 Leserbriefe, ZeiningenZum Thema Neugestaltung Mitteldorf Zeiningen. NFZ vom 18. September.
An der Infoveranstaltung zur Neugestaltung Mitteldorf Zeiningen sind mir wichtige Punkte entgangen, die ich hier nachholen möchte: Wir brauchen in Zeiningen im Moment keinen ...
Zum Thema Neugestaltung Mitteldorf Zeiningen. NFZ vom 18. September.
An der Infoveranstaltung zur Neugestaltung Mitteldorf Zeiningen sind mir wichtige Punkte entgangen, die ich hier nachholen möchte: Wir brauchen in Zeiningen im Moment keinen zusätzlichen Wohnraum. Warum? Bei der Aennermatt-Überbauung entsteht bereits ein sehr grosses neues Quartier mit zahlreichen Wohnungen. Viele haben noch gar nicht realisiert, was dort an Wohnraum geschaffen wird. Aennermatt Nord & Süd zusammen bieten nämlich Wohnraum für ca. 306 Personen. Und wenn dies nicht reichen sollte, hätte das Aennermatt noch mehr Potential, ausgebaut zu werden. Bevor wir über das Ziel hinausschiessen, sollten wir diese Entwicklung abwarten und zuerst sehen, wie sich das auf unser Dorfleben auswirkt. Das Schwesternhaus gehört in meinen Augen lediglich sanft renoviert. Es hat Tradition, dass dort die Spielgruppe untergebracht ist – schon unsere Grosseltern schickten ihre Kinder dorthin. Dieses Stück Dorfgeschichte und die hervorragende Arbeit von Savina, die mit viel Herzblut die Spielgruppe leitet, sollte unbedingt erhalten bleiben.
Völlig vergessen wird jedoch die ältere Generation. Laut Bundesamt für Gesundheit und Soziales verdoppelt sich der Bettenbedarf in Alters-Pflegeheimen im Fricktal in den nächsten zehn Jahren – das bedeutet rund 800 bis 900 zusätzliche Plätze. Schon heute platzen bestehende Einrichtungen aus allen Nähten. Wenn Zeiningen jetzt nicht handelt, stehen wir in zehn Jahren ohne Lösungen da. Darum braucht es im Mitteldorf Alterswohnungen und altersgerechten Wohnraum – nicht Luxuswohnungen mit Tiefgarage. Ein Begegnungszentrum für Jung und Alt, kombiniert mit der dringend benötigten Nachmittagsbetreuung für Kinder, Mittagstisch und vielleicht einem kleinen Café, würde mehr Leben ins Dorf bringen und zwei Bedürfnisse zugleich abdecken: Wohnraum für ältere Menschen und Betreuungsangebote für Kinder. Das wäre zukunftsgerichtet, sinnvoll und finanziell verantwortungsvoll. Zeiningen darf diese Chance nicht verpassen und muss an Alterswohnungen denken.
YVONNE ROTZLER, ZEININGEN